Sicherheit

Ohne doppelten Boden

10. September 2013, 13:39 Uhr | Roger Bellof Vertriebsleiter, Stulz Klimatechnik

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

DX-System mit indirekter Freikühlung

Ein dritter Weg der In-Row-Technologie wird von Stulz eingeschlagen: Der Hamburger Präzisionsklimaspezialist hat ein wassergekühltes DX-System mit integriertem Freikühlregister und Rückkühler im Außenbereich entwickelt. Die Anschaffungskosten entsprechen in etwa der eines CW-Systems. Im Gegensatz zum Kaltwassersatz findet die Kälteerzeugung hier jedoch nicht zentral, sondern direkt in den Klima-Innengeräten statt. Über eine gezielte Steuerung der Rücklufttemperatur können so weitaus höhere Kühlwasserrücklauftemperaturen erreicht werden als bei Systemen mit Kaltwassersatz. Auf diese Weise lässt sich die Freikühlfunktion nahezu ganzjährig einsetzen. Hinzu kommt, dass dank drehzahlgeregelter Kompressoren ein gleitender Mischbetrieb von Kompressor- und Freikühlung realisierbar ist: Je nach sinkender oder steigender Freikühlleistung wird der Kälteverdichter dann stufenlos höher- oder tiefergeregelt. Verglichen mit herkömmlichen CW-Systemen, die in etwa eine jährliche Kompressorlaufzeit von 4500 Stunden aufweisen, ergeben sich so deutliche Energiesparpotenziale. Erhöht man beispielsweise durch konsequente Trennung der Kalt- und Warmluftströme die Rücklufttemperatur des Rechenzentrums auf bis zu 34°C, so lässt sich die Freikühlleistung nachhaltig steigern, mit dem Ergebnis, dass die Kompressorlaufzeit auf etwa 2300 Stunden pro Jahr begrenzt werden kann.

Ob der Einsatz der In-Row-Technik sinnvoll ist, hängt jedoch nicht nur von den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Lösungen ab. Lässt sich der in den kommenden Jahren anzustrebende Leistungszuwachs des Rechenzentrums relativ präzise beziffern, kann es empfehlenswert – weil mittelfristig kostengünstiger – sein, sich für den Einzug eines Doppelbodens und den Einbau eines Umluftklimasystems zu entscheiden. Auch für RZ-Betreiber, die bei einer neuen Klimatisierungslösung das klassische Rechenzentrums-Prinzip der Trennung von Grob- und Feintechnik anwenden möchten, kommt nur eine Umluftklimatisierung mit Doppelboden in Frage. Um diese Punkte schon im Vorfeld abzuklären, sollten Betreiber, die den Einsatz von Reihenkühlern erwägen, eine optimale Beratung sicherstellen und sich verschiedene Klimakonzepte unter Berücksichtigung der Energiekosten fachmännisch durchrechnen lassen – wahlweise von einem Planungsbüro mit RZ-Spezialisierung oder einem Hersteller von Präzisionsklimageräten. Nur so ist garantiert, dass am Ende eine energiesparende Lösung mit entsprechender Zukunftssicherheit realisiert wird.

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