Die fünfte Ausgabe des „Global Interconnection Index“, einer Marktstudie von Equinix, prognostiziert, dass die entsprechende Interconnection-Bandbreite im Jahr 2024 bis zu 15-mal größer sein könnte als das öffentliche Internet. Europäische Unternehmen setzen dabei sowohl an zentralen Datenknotenpunkten als auch am Edge zunehmend auf die Vernetzung mit digitalen Service-Providern. Für den EMEA-Bereich soll die Bandbreite zwischen 2020 und 2024 voraussichtlich 64 Prozent der gesamten geschätzten Interconnection-Kapazität in der Region ausmachen. Dabei wird erwartet, dass die EMEA-Region bis zum Jahr 2024 im Schnitt ein jährliches Wachstum um 46 Prozent aufweisen wird und mit 5.327 Terabit pro Sekunde (Tbps) ein Viertel der weltweiten Interconnection-Bandbreite bereitstellt. Während der Pandemie mussten Service-Provider in der EMEA-Region entsprechend aufrüsten, um die Nachfrage der Unternehmen zu bewältigen. Als Konsequenz stellten die Provider in der EMEA-Region 20 Prozent mehr digitale Infrastrukturen bereit als in anderen Regionen der Welt.
Die Marktstudie zeigt zudem, dass sowohl Core- als auch Edge-Standorte mit Blick auf Interconnection in der EMEA-Region über mehrere Märkte und Branchenökosysteme hinweg wachsen. Digitale Core-Standorte sind dabei die Orte, an denen Unternehmen die Grundlage für ihre digitale Plattform schaffen. Das lässt darauf schließen, dass die Standorte für die Anbindung an Netzwerke, Clouds und regionale Backend-Dateninfrastrukturen genutzt werden. Für sie wird ein durchschnittliches Jahreswachstum von 45 Prozent auf 3.994 Tbps prognostiziert. Das entspricht drei Viertel der gesamten Interconnection-Bandbreite der Region. Der digitale Edge wiederum beinhaltet die Ansiedlung der Unternehmens-IT geographisch nah an Nutzern, der Belegschaft und den Partnern. Sie sind bei branchenspezifischen Ökosystemen lokalisiert, die durch den schnellen Datenaustausch zusätzlichen Mehrwert schaffen können. Es wird erwartet, dass die Interconnection-Bandbreitenkapazität an Edge-Standorten um zehn Prozent schneller wächst als an Core-Standorten, um den steigenden Bedarf an lokalen Anbindungsmöglichkeiten zu decken.
Die Interconnection-Bandbreite wächst dabei branchenübergreifend. Die jeweilige Wachstumsrate einer Branche ist jedoch immer unterschiedlich und davon abhängig, wie stark Unternehmen ihre Digitalpläne beschleunigen und wie weit sie in der Transformation bereits fortgeschritten sind. So machen Telekommunikationsanbieter fast ein Drittel der Bandbreite in der EMEA-Region aus und sollen bis 2024 ein Jahreswachstum von 45 Prozent aufweisen. Ein ähnliches Wachstum soll die Fertigungsindustrie erreichen. Das größte Wachstum wird in den kommenden Jahren mit 54 Prozent jedoch der öffentliche Sektor vorweisen können.
Die anhaltende Digitalisierung verlangt zunehmende Flexibilität und Innovationen in Rahmen der IT-Infrastruktur. Das spiegelt sich sowohl im Ausbau bestehender als auch in der Einführung neuer digitaler Services wider. Der Ausbau wird sich daher auch in absehbarer Zeit nicht verlangsamen.
Jens-Peter Feidner, Managing Director bei Equinix Deutschland