Trendprognose von Vertiv

Rechenzentrum, Colocation, Hosting 2017

16. Januar 2017, 13:43 Uhr |
Reinhard Purzer, Vice President & Managing Director Deutschland, Austria & Switzerland von Vertiv
© Vertiv

Vertiv, früher Emerson Network Power, stellt sechs Trends vor, die 2017 für die Infrastruktur von Rechenzentren wichtig werden.

“Weltweite Trends wie Cloud, Big Data und Mobility rücken immer mehr in den Fokus. Wer sich in der IT diesen Entwicklungen verweigert wird untergehen”, prophezeit Reinhard Purzer, Vice President & Managing Director Deutschland, Austria & Switzerland (DACH) von Vertiv. “Aber um hier mithalten zu können, braucht man leistungsfähige Infrastrukturen – Systeme, die agil und skalierbar sind. Wir glauben, dass nach einem Boom im Applikationsbereich das Augenmerk 2017 stärker auf der Zukunftsfähigkeit der Rechenzentren liegen muss: nur wer es versteht, die Möglichkeiten richtig zu kombinieren, ressourcensparend einzusetzen und dennoch vollkommen flexibel zu bleiben, kann wirtschaftlich arbeiten.”

Die folgenden sechs Infrastrukturtrends werden laut Vertiv das Ökosystem Rechenzentrum 2017 prägen:

Die Infrastruktur wird mit der Konnektivität am Netzwerkrand Schritt halten müssen: Verteilte IT und das industrielle Internet der Dinge (IIoT) bringen die IT-Ressourcen näher zu den Benutzern und industriellen Prozessen. Dabei bleibt das Rechenzentrum das Herzstück bei der Bereitstellung von Anwendungen und Dienstleistungen, wie beispielsweise am Point of Sale oder bei der Bestandsverwaltung. Doch je mehr Daten durch Sensoren und Geräte entstehen und je mehr Anwender aus der Ferne einen schnellen Zugriff auf diese Daten benötigen, desto mehr Netzwerkschränke und Mikro-Rechenzentren werden eingesetzt. Deswegen nimmt deren Bedeutung zu. Um auf diese Veränderungen zu reagieren, werden sich Unternehmen – mehr für vorkonfigurierte Mikro-Rechenzentrumslösungen interessieren, die eine schnelle Bereitstellung, ein höheres Maß an Standardisierung und die Fernverwaltung über verteilte IT-Standorte hinweg unterstützen. Standardisierung und Modularität werden damit für verteilte IT-Standorte genauso wichtig, wie sie es bereits jetzt für große Rechenzentren sind.
Vorhandene Netzwerkschränke und entfernte IT-Standorte werden auch neu bewertet werden. Denn es muss sichergestellt werden, dass die Stromversorgungs- und Kühlsysteme ausreichen, um der zunehmenden Bedeutung dieser Standorte gerecht zu werden. Nicht zuletzt, weil diese zunehmend für die lokale Sammlung und Analyse der von den vernetzten Sensoren und Geräten stammenden Echtzeitdaten verantwortlich sein werden.

Thermal Management ist zunehmend von Nachhaltigkeit geprägt: Wohl kaum ein anderes System im Rechenzentrum hat sich in den vergangenen fünf Jahren so verändert wie die Kühlung. Ausschlaggebend dafür war der Wunsch nach Senkung der Energiekosten. So wurden traditionelle Ansätze, die auf „maximale Kühlung“ abzielten, durch intelligentere Ansätze ersetzt, bei denen es um eine möglichst effiziente Wärmeableitung geht. Die zunehmende Verwendung moderner Economizer-Technologien und die Weiterentwicklung intelligenter Lösungen zur Klimaregelung ermöglichen hochflexible Thermal-Management-Strategien, mit denen sich PUE-Werte unter 1,2 erzielen lassen.
Neben der Energieeffizienz, die weiter ein wichtiger Faktor bleibt, spielen in einigen geografischen Regionen auch Faktoren wie der Wasserverbrauch und der Kühlmitteleinsatz eine wachsende Rolle. Dank der erweiterten Vielfalt an heute verfügbaren Thermal-Management-Strategien können sich die Betreiber von Rechenzentren ein maßgeschneidertes Thermal Management für ihren Standort und ihre verfügbaren Ressourcen zusammenstellen. Globale Markttrends zeigen eine zunehmende Nutzung von neuen Technologien wie dem Einsatz von Verdunstungs- und adabiatischer Kühlung, bei denen Wasser zur Kühlung der Umgebungsluft verwendet wird. Diese Technologien bieten ein hocheffizientes, zuverlässiges und sparsames Thermal Management.
Wo die Verfügbarkeit oder der Preis von Wasser jedoch problematisch sind, gewinnen Kühlsysteme ohne Wasser an Bedeutung. Ein traditionelles Kaltwassersystem mit offenem Kreislauf benötigt zur Kühlung von 1 MW an IT-Kapazität pro Jahr mehr als 15 Millionen Liter Wasser. Dank neuartiger Economiser-Systeme mit Kältemittelpumpe, die kein Wasser benötigen und dem Rechenzentrum keine Außenluft zuführen, konnten in Nordamerika 2016 fast vier Milliarden Liter Wasser eingespart werden.

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