Infrastruktur

Redfish, der Standard für Rechenzentrums- und Systemmanagement

18. Mai 2015, 16:29 Uhr | Alexis Wilcox, Geschäftsführer von Emerson Network Power Deutschland
© Emerson Network Power

In den meisten Rechenzentren findet sich Hardware unterschiedlicher Hersteller. Bestehende Standards für Infrastrukturmanagement wie Intelligent-Management-Platform-Interface (IPMI), Systems-Management-Architecture for Server-Hardware (SMASH) oder Desktop-Management-Interface (DMI) haben die Menge an verfügbaren Daten für Remote-Management-Tools enorm erhöht. Diese Standards stoßen inzwischen jedoch an ihre Grenzen: So ist die native Unterstützung von Blade-Servern und Multi-Node-Hardware-Architekturen nicht möglich, aber auch proprietäre Erweiterungen oder die eingeschränkte herstellerübergreifende Interoperabilität erschweren das Infrastrukturmanagement. Zusätzlich erfüllen die gängigsten Protokolle nicht die aktuellen Praxisstandards bezüglich Sicherheit und Skalierbarkeit. Deshalb wurde es Zeit einen Branchenstandard für Rechenzentrums- und Systemmanagement zu entwickeln: Redfish.

Die Anforderungen der Rechenzentrumsbetreiber und auch der Unternehmen an das Management von Datacentern haben sich gewandelt. Sie erwarten neben höchstmöglicher Sicherheit, einfacher Bedienbarkeit und hoher Skalierbarkeit, dass das Rechenzentrums- und Systemmanagement auch auf die Anforderungen von Cloud-Umgebungen ausgelegt sind. Aus diesem Grund haben sich Dell, Emerson, Hewlett-Packard und Intel zusammengeschlossen, um den neuen Branchenstandard „Redfish“ für Rechenzentrums- und Systemmanagement zu entwickeln.

Vorteile von Redfish für Anwender

Eines der obersten Ziele von Redfish ist die Standardisierung im Bereich des Infrastrukturmanagements für Rechenzentren. Damit wird eine der zentralen Forderungen der Industrie erfüllt: standardisierte Managementschnittstellen, um die Infrastruktur herstellerunabhängig zu betreiben. Darüber hinaus wollen Unternehmen Infrastrukturen mit modernen und einfachen Lösungen verwalten. Redfish erhöht die Skalierbarkeit und unterstützt das Infrastrukturmanagement von einzelnen Geräten ebenso wie von großen und komplexen Umgebungen.

Status Quo Redfish

Dabei ist eines klar: Redfish kann nicht von Anfang an alle Bedürfnisse der Kunden und Systemintegratoren erfüllen. Deshalb ist Redfish erweiterbar und erlaubt es Herstellern, Technologien und Implementierungen individuell an Kundenbedürfnisse anzupassen und zu verbessern, um den Nutzen zu erweitern.

Künftige Versionen von Redfish können diese Erweiterungen aufgreifen und im Standard aufnehmen.

Im ersten Schritt stellen die Redfish Spezifikationen folgende Funktionalitäten für das Servermanagement zur Verfügung:

Fernmessung:

  • Server-Identifizierung
  • Server-Zustand
  • Aufzeichnung von wichtigen sensorischen Daten (Ventilatoren, Stromversorgung etc.)
  • Stromverbrauch

Discovery:

  • Service-Endpunkte
  • Systemtopologie

Sicherheitsmanagement:

  • Session-basiert; greift auf HTTPS zurück.Allgemeine Management-Funktionen:
  • Abschalten und Neustart
  • Ändern der Boot- Reihenfolge
  • Festlegung von Schwellwerten beim Stromverbrauch

 

Zugang und Benachrichtigungen:

  • Zugang auf serielle Konsolenports via SSH
  • Event-Log-Zugangsmethoden
  • Alarme und Meldung von definierten Ereignissen

 

Management der Serviceprozessoren (BMC):

  • Ansicht und Konfiguration der Netzwerkeinstellungen
  • Management der lokalen Nutzerkonten

Der bisherige Standard IPMI wurde 1998 entwickelt. Das Server-Management war damals jedoch weit weniger komplex als heute. Deshalb waren damals die Sicherheitsanforderungen und Sicherheitsfragen bei weitem nicht so anspruchsvoll wie heute. Zudem war auch die Infrastruktur in den Rechenzentren nicht so komplex.

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