Um IT-Verantwortlichen die Migration von existierenden Systemen auf eine Thin-Umgebung zu erleichtern, gibt es Technologien, die die dafür nötigen Schritte selbst abarbeiten. Eine solche Lösung unterscheidet dann zwischen Speicherbereichen, die Daten enthalten und solchen, wo diese gelöscht wurden. Die Techniken migrieren nur die vorhandene Nettolast in die Thin-Installation.
Doch nicht nur der Weg in diese Umgebung ist dank der Technik relativ einfach. Auch das „Schlank“-bleiben lässt sich mit einer Integration zwischen Dateisystem und Storage-Array in den Griff kriegen. Es ist nämlich wichtig, dass die Thin-Umgebung nicht nur mit dem Datenwachstum zunimmt, sondern auch bei fallenden Anforderungen schrumpft.
Im Prinzip ist dies recht unkompliziert. Die Informationen, die dafür benötigt werden, ein Speichersystem „thin“ zu halten, stecken schließlich im File-System des Hosts. Nur dieses Rechnersystem weiß schließlich, welche einzelnen Blöcke genutzt und welche frei sind. Um diese „nach Gebrauch“ wieder nutzen zu können, muss es eine Integration zwischen dem Host und der Speicher-Hardware geben.
Eine solche Schnittstelle bietet die „Thin Reclamation API“. Sie wird von führenden Speichersystem-Herstellern bereits unterstützt. Während einer solchen Operation über diese Software-Schnittstelle spricht das File-System mit dem Array und signalisiert, welche Blocks gelöscht wurden und für eine Wiederverwendung frei sind. Dieser Speicher erscheint wieder im Pool und steht für neue Operationen bereit.
Die Kunst des Thin-Provisionings kann im Zusammenspiel mit einem anderen Konzept, dem so genannten Dynamic-Storage-Tiering, weitere wirtschaftliche Vorteile bringen.
Dynamic-Storage-Tiering bedeutet, dass Daten abhängig von ihrer Wichtigkeit und Zugriffshäufigkeit auf unterschiedlich teuren Storage-Typen abgelegt werden. Diese Typen werden in so genannten Tiers gruppiert, wobei Tier 0 oder 1 die wichtigste und damit teuerste Ebene ist. Der Preisunterschied zwischen den einzelnen Tiers beträgt rund 30 Prozent.
SSD-Laufwerke beispielsweise können für Files verwendet werden, die häufig und sehr schnell bereitgestellt werden müssen, beispielsweise Datenbank-Recovery Files. Diese bekommen den Tier 0 oder 1 zugewiesen. Daten, deren Zugriffszeiten und Speicherzeiten nicht zeitkritisch sind oder sich über den Lifecycle ändern, landen dagegen langfristig auf Tier 2 und schließlich auf kostengünstigeren Tier 3-Medien