Die Biometrie gewinnt für Unternehmen an Bedeutung. Die Personenidentifikation anhand biometrischer Merkmale zur Zugangskontrolle gehört längst zum Alltag. Gepuscht wird der Einsatz biometrischer Lösungen vor allem durch Internet-Dienste, um beispielsweise den Bezahldienst über eindeutige biometrische Merkmale abzusichern. Auch Banken wenden sich, wenn bisher auch zögerlich, der Biometrie zu. Testreihen mit biometrischen Geldautomaten und Bankkarten mit biometrischen Merkmalen laufen bereits. Doch das Potenzial biometrischer Lösungen und ihre Einsatzfelder sind ungleich größer.
Eindeutige persönliche Merkmale wie Fingerabdruck, Iris, Gesicht, Sprache oder Handvenen können zur Anwesenheitskontrolle, Authentisierung, Zugriffskontrolle, zum Abruf von Self-Service-Diensten und mobiler Apps, zur Autorisierung von Transaktionen und Workflows sowie zur Legitimation an Geräten herangezogen werden. Dennoch wird von den meisten Unternehmen in Deutschland das hohe Potenzial und breite Einsetzspektrum biometrischer Lösungen noch verkannt. Ein wesentlicher Grund dafür könnte sein, dass die Entscheider die Weiterentwicklung biometrischer Systeme in den letzten Jahren kaum verfolgt haben. Sie neigen so dazu, die Kosten und den Nutzen aktueller Lösungen zu hoch respektive zu gering einzuschätzen. Dies untermauert unter anderem eine Studie zur Akzeptanz biometrischer Lösungen in deutschen Unternehmen von Twinsoft. 300 Unternehmen - Konzerne und große mittelständische Firmen aller wichtigen Branchen - wurden dafür befragt. 124 von ihnen haben an der Umfrage teilgenommen.
Mehr als ein biometrisches Verfahren haben danach nur 13 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz, eines, in der Regel für die Zugangskontrolle, lediglich 16 Prozent. Alle anderen Unternehmen, 71 Prozent, verzichten bisher komplett auf den Einsatz der Biometrie.