Beim Direct Attach Cabling weist die Verkabelungsstrecke an beiden Enden Stecker auf. Eine so genannte Channel-Messung mit Channel-Messadaptern an beiden Messgeräten würde zwar funktionieren, da diese Messadapter Buchsen besitzen, aber da bei Channel-Messungen die Steckverbinder an den Enden der Verkabelungsstrecke ausgeblendet werden, würden die Stecker beim Direct Attach Cabling nicht gemessen, sondern ausschließlich das Kabel.
Für die korrekte Messung sind Messadapter mit Buchse nötig, bei denen die Steckverbindungen an beiden Enden berücksichtigt werden. Je nach Messgerät nutzt man dazu Patch-Kabel-Adapter oder – nach einem entsprechenden Software-Update – die vom Hersteller für diese Anwendung freigegebenen Channel-Adapter. Das Software-Update muss dabei sicherstellen, dass die Steckverbindungen in den Channel-Adaptern bei der Messung nicht ausgeblendet, sondern berücksichtigt sind.
Da der End-to-End Link wie das Direct Attach Cabling Stecker an beiden Enden besitzt, ist er auch so zu messen. Ist es jedoch erforderlich, Teilstrecken zu überprüfen, was die Fehlersuche bei einer ausgefallenen Verbindung vereinfacht, muss man die Teilstrecken wie eigenständige Verkabelungsstrecken messen: Strecken mit Stecker an beiden Enden wie ein End-to-End-Link oder Direct Attach Cabling sowie Strecken mit einem Stecker an einem und einer Buchse/Kupplung am anderen Ende wie ein MPTL. Die Messung von E2E Links ist in DIN EN 50697:2019-11 beschrieben.
Fazit
Ortsfeste Endgeräte mit einem Stecker direkt an das verlegte Kabel anschließen: Dies ist eine praktische und wirtschaftliche Lösung. Die zugehörigen Verkabelungskonzepte MPTL, DAC und E2E Link sind in internationalen Anwendungsberichten (Technical Reports) der ISO/IEC ausführlich beschrieben. Der MPTL ist bereits in der aktuellen amerikanischen Verkabelungsnorm ANSI/TIA-568.2-D enthalten.
Dirk Traeger/jos
Normen und weiterführende Literatur |
---|
|