Oft bei der Kalkulation vergessen oder zumindest unterschätzt wird die Migrationsweise von Fat-Clients zu virtuellen Desktops. Die Migration wird in den seltensten Fällen in einem Rutsch möglich sein, nicht nur auf Grund bestehender Software-Lizenzverträge. Sind daneben Thin-Clients im Einsatz, die ihre Leistungen in Form von Terminal-Services beziehen, wird dies die Migrationsphase zusätzlich verlängern. Zumal jede dieser Kulturen, neben unterschiedlichen Betriebsstrukturen, verschiedene Helpdesk- und Support-Strukturen aufweisen. Doch eine Migration in Etappen hat Auswirkungen auf das Management der Endgeräte. Zwischenzeitlich muss sich ein Workplace-Managementsystem auf die Überwachung und Administration aller drei Desktop-Kulturen – Fat-, Thin- und virtuelle Clients – verstehen. Ein solches intelligentes Workplace-Managementsystem hat nicht nur seinen Preis, es generiert auch Planungs-, Installations- und Schulungsaufwendungen. Auch diese Kostenfaktoren sollten, teils erheblich, keinesfalls bei der Endabrechnung fehlen.
Die bestehende Hardware ist beim Vorhaben „Desktop-Virtualisierung“, im Gegensatz zur Server- und Speichervirtualisierung, weniger ein Problem. Dadurch, dass fortan die Server die Verarbeitung und Datenbelieferung übernehmen, können selbst abgeschrieben PCs als virtuelle Clients problemlos weiter Dienst tun. In diesem Szenario fallen also auf Endgeräteseite keinerlei Hardware-Anschaffungskosten an. Nicht vergessen werden sollten bei der Kosten-/Einsparungs-Betrachtung mögliche Ressentiments der Mitarbeiter gegenüber dem zentralen Bezug von Programmen, Funktionen und Daten. Gegebenenfalls müssen diese Vorbehalte durch Informationssitzungen abgebaut werden, damit später an den virtuellen Desktops keine produktivitätshemmenden Reibungsverluste entstehen.