Die voranschreitende Digitalisierung durch Soziale-Netzwerke, die steigende Mobilität, Cloud-Technologien und die Explosion an digital verfügbaren Informationen (Big-Data) verändern den Bedarf, die Ansprüche und das Verhalten von Geschäftswelt und Gesellschaft. Alte Geschäftsmodelle wandeln sich rapide und erfordern die schnelle und flexible Reaktion der IT auf diese Veränderungen. Die sichere, effiziente und flexible Bereitstellung von bedarfsgerechten IT-Services rückt in den Fokus der IT- und Rechenzentrumsmanager.
Sowohl unternehmenseigene Rechenzentren als auch Rechenzentrums-Dienstleister, wie Internet-Service-Provider, Co-Location-Anbieter, Managed-Service-Provider oder Hosting-Anbieter befinden sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld mit sehr dynamischen Produktportfolios. Das optimale Management von Strom, Kühlung und Fläche sind zwar grundlegende Voraussetzung für den Betrieb und ein ausgewogenes Angebotsportfolio eines Rechenzentrums, aber durchaus zur Commodity für Rechenzentrumsanbieter geworden. Daher müssen sich die Anbieter durch zusätzliche Mehrwert-Leistungen differenzieren oder sich zum Komplettanbieter weiterentwickeln. Dazu zählen Angebote, wie beispielsweise ein umfassendes SLA-Reporting, integrierte Strom-Leistungsmessung und die nutzungsabhängige Abrechnung oder ein erweitertes Connectivity-Portfolio.
Auch unternehmenseigene Rechenzentren müssen sich im Rahmen strategischer Überlegungen immer wieder fragen, welche Leistungen selbst erbracht werden sollen und welche über externe Anbieter eingekauft und mit dem eigenen Leistungsportfolio kombiniert werden sollen. Somit entwickelt sich die IT immer mehr zum IT-Service-Broker, bei der neben dem Betrieb eigener Infrastrukturen auch das kostenoptimale Management hybrider IT-Umgebungen im Vordergrund steht. Durch den immerwährenden Kostendruck steht gerade bei internen Infrastruktur-Service-Providern auch die größtmögliche Effizient im Vordergrund.
Um die Anforderungen an ein Rechenzentrum bewerkstelligen und die richtigen Dienstleistungen bereitstellen zu können, ist einerseits eine genaue Planung der IT-, Netz- und Gebäudeinfrastruktur erforderlich sowie eine vollständige Transparenz über alle Assets im Rechenzentrum nötig.
Dazu gibt es am Markt Datacenter-Infrastructure-Management- (DCIM-)Software, mit welcher sich in erster Linie die Infrastruktur-Komponenten in einem Rechenzentrum verwalten lassen, von den IT-Systemen über die Stromversorgung und Klimatisierung bis hin zur Haustechnik. Doch in dem dynamischen Marktumfeld reicht die rein technische Verwaltung der Infrastrukturkomponenten nicht aus. Technologien wie Cloud-Computing, Software-Defined-Networking und das parallele Bereitstellen von Daten-, Sprach- und Video-Diensten über ein Netzwerk – Stichwort Triple-Play – erfordern eine hoch flexible IT-Infrastruktur.
Um größtmögliche Effizienz zu erreichen, müssen sich die unternehmenseigene IT und die Rechenzentren hierbei im Rahmen der Leistungserbringung auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Unverzichtbar sind dabei kombinierte Management-Werkzeuge, mit denen sich sowohl die Datacenter-Infrastruktur als auch die darauf aufsetzenden Services verwalten lassen.
Da die IT mittlerweile vielerorts aus einem zunehmend hybriden Mix aus klassischer IT, ausgelagerter IT und Cloud-Anwendungen besteht, liegt die Herausforderung nun darin, aus diesem Gemischtwarenladen sinnvolle Business-Services zu entwerfen. Diese müssen einen Wertbeitrag in den Geschäftsprozessen im Unternehmen selbst liefern oder diesen beim jeweiligen internen oder externen Kunden erzeugen. Dabei spielt es aus betriebswirtschaftlicher Sicht keine Rolle, wie diese Business-Services zusammengesetzt sind, solange die vertraglichen Rahmenbedingungen, also die Service-Level-Agreements (SLA), eingehalten werden. Die SLAs umfassen neben Angaben über Leistungsumfang, Verfügbarkeiten und Sicherheitsklassen in der Regel auch Angaben über Kosten und Preise. Wie nun diese Business-Services im Rahmen gesteckter IT-Budgets erbracht werden, welche externen Leistungen dabei eine Rolle spielen und wie sichergestellt wird, dass die Leistungsversprechen eingehalten werden, sind die Fragestellungen, mit denen sich sowohl die IT-Organisationen als auch explizit zuliefernde Rechenzentren heute beschäftigen müssen. Dazu kommt außerdem noch der Wunsch der Kunden nach maximaler Individualität, also Services möglichst nach spezifischen Anforderungen zu gestalten.