Die Planung für eines Generationswechsels innerhalb der IT-Abteilung ist natürlich leichter gesagt als getan. Einige Unternehmen ignorieren vorerst noch das Problem der alternden Baby-Boomer, andere versuchen durch gezielte Abwerbemaßnahmen die kommenden Know-how-Löcher zu stopfen. Wiederum andere Unternehmen lagern die Problematik an Dritte aus, indem per Outsourcing die IT in eine andere Verantwortlichkeit verschoben wird.
Es ist jedoch eine Tatsache, dass die Nachfolgeplanung bei IT-Profis in vielen Unternehmen zu kurz kommt. Zwar verfügen etwa 90 Prozent aller Unternehmen eine Nachfolgeregelung für ihre Führungskräfte, aber bei weniger als 50 Prozent der Unternehmen wird dabei auch an die IT-Abteilung gedacht. Ein Teil des Problems besteht darin, dass die Unternehmen in Sachen IT nicht weitgenug in die Zukunft denken. In der Vergangenheit gehörte der Jugend die IT. Noch immer gilt dieser Bereich als Spielball der jungen und dynamischen Mitarbeiter, die jedoch noch nicht vollständig in der Unternehmenswirklichkeit angekommen sind. Nur 22 Prozent der Unternehmen haben sich bisher mit dem Thema „Nachfolgeplanung" für die Bereiche Sicherheit, Technik und Entwicklung auseinandergesetzt.
Die Unternehmen müssen sich jedoch der Nachfolgeplanung im IT-Bereich sputen. Die biologische Zeitbombe tickt und das Rentenalter der vorhandenen Mitarbeiter rückt mit jedem Jahr näher. Da die Hochschulen keine COBOL-Programmierer mehr ausspucken, ist es für die Unternehmen gefährlich sich auf bestehende IT-Systeme zu verlassen, die unbedingt noch COBOL-Kenntnisse benötigen.
Mit Flexibilität können die Unternehmen auf den Ruhestand der Mitarbeiter reagieren und die entstehenden Probleme mildern. Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Man arbeitet nicht mehr sein ganzes Leben Vollzeit und scheidet dann abrupt aus dem Arbeitsprozess aus. Eine Altersteilzeit ebnet oft sanft den Weg in einen vollen Ruhestand.
Die Arbeit als abhängiger/unabhängiger Berater gibt den Menschen die notwendige Flexibilität, um langsam in ihren wohlverdienten Lebensabend hinüber zu gleiten, aber die Unternehmen sichern sich trotzdem deren Know-how. Hat jemanden mehr als 20 Jahre in einem Unternehmen verbracht, dann verfügt diese Person über ein hohes Wissen innerhalb der IT-Industrie, welches nicht an eine bestimmte Technologie gebunden ist. Die Erfahrung stellt einen unschätzbaren Wert dar, denn diese Personengruppe kann nahezu in jedem Projekt eingebracht werden. Werden ältere Arbeitnehmer über Teilzeitprojekte weiterhin an ein Unternehmen gebunden, bleibt das Wissen im Unternehmen und der Unsicherheitsfaktor für das verbleibende IT-Team lässt sich reduzieren, damit die anstehenden Arbeiten erledigt werden können.