AMD musste im ersten Quartal 2015 einen deutlichen Umsatzeinbruch verkraften. Der Chip-Hersteller will deshalb die Geschäftsfelder straffen und den erst 2012 von SeaMicro zugekauften Bereich mit High-Density-Servern wieder einstellen.
Der schwache PC-Markt im ersten Quartal 2015 macht auch den Chipherstellern zu schaffen. Nachdem bereits Intel in seiner Quartalsbilanz einen deutlichen Umsatzrückgang im Geschäft mit PC-Chips ausgewiesen hat, enttäuschte jetzt auch Konkurrent AMD die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz des US-Konzerns brach im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf 1,03 Milliarden Dollar ein. Der Konzerverlust fiel mit 180 Millionen Dollar noch weit höher aus als im ersten Quartal 2014 mit minus 20 Millionen Dollar.
Am stärksten betroffen war die AMD-Sparte für Grafik-Chips und Prozessoren für PCs, deren Umsätze um 38 Prozent auf 532 Millionen Dollar einbrachen. Allein in diesem Bereich erwirtschaftet AMD einen Verlust von 75 Millionen Dollar. Darüber hinaus belasten hohe Kosten für Forschung und Entwicklung sowie geringere Einnahmen bei Spielekonsolen das Ergebnis. Für den hohen Gesamtverlust sind darüber hinaus aber auch Restrukturierungskosten und Abschreibungen verantwortlich.
AMD kündigte eine Strategieänderungen und stärkere Fokussierung der Investments an. Der Hersteller steigt deshalb mit sofortiger Wirkung aus dem erst vor ein paar Jahren erworbenen Geschäft mit Dense Server Systems aus. 2012 hatte AMD SeaMicro übernommen, um sich mit Micro Servern ein weiteres Standbein aufzubauen. Dieser Geschäftsbereich soll nun wieder eingestampft werden.
Wegen des weiterhin schwierigen PC-Marktes rechnet AMD-CEO Lisa Su auch im zweiten Quartal 2015 nicht mit einer Trendwende. Die Umsatzerwartungen für das Quartal liegen drei Prozent unter dem Vorjahresquartal.