Die GPU- und Grafikkartenhersteller versuchen dieser für Händler und Kunden schädlichen Entwicklung – wohl angesichts der satten Gewinne durch den Mining-Boom – bislang nur halbherzig gegenzusteuern, indem sie etwa ihre Handelspartner bitten, die Produkte nur in geringen Stückzahlen von meist maximal zwei Stück und ausschließlich an Gamer abzugeben. In der Praxis ist das jedoch kaum zu kontrollieren und wer erst einmal einige der begehrten Produkte ergattert hat, wird angesichts der lohnenswerten Offerten der Miner manches Mal eben doch schwach. Gleichzeitig werden interessierten Minern von den Herstellern zudem in Asien auch immer häufiger Rohprodukte, die beispielsweise noch ohne Kühler daherkommen, in nicht unerheblichen Mengen direkt ab Werk verkauft. Ein lohnendes Geschäft, das die Krise im klassischen Markt allerdings weiter verschärft.
Auch der Versuch, die Mining-Nachfrage durch spezielle Modelle abzufedern, bringt bislang keine nennenswerte Verbesserung. Zwar bestätigte etwa der hauptsächlich für Nvidia tätige Fertiger TSMC kürzlich, dass bei ihm schon seit einiger Zeit mehr dieser Spezialkarten die Werkshallen verlassen, als normale Gaming-Grafikkarten. Wie die anhaltenden Allokationen zeigen, reicht aber auch dieser Ausstoß noch lange nicht, um die immer weiter steigende Nachfrage der Bitcoin-Schürfer zu befriedigen, sodass diese sich auch weiterhin mit großen Mengen der normalen Modelle eindecken.
Solange die Kryptowährungen also nicht gerade ins Bodenlose abstürzen, ist selbst bei einem weiteren Ausbau der Fertigungskapazitäten seitens der Hersteller kaum mit einer Verbesserung der Lage zu rechnen. Damit wird es für viele Händler weiterhin Alltag bleiben, ihren treuen Gamer-Kunden die Sachlage erklären zu müssen und zu riskieren, sie wegen hohen Preisen und langen Wartezeiten zu verlieren.