Vor nunmehr zehn Jahren hat der Verein mit dem Aufbau des WLANs begonnen. Seinen Ursprung fand das Netz schon 1995, als die Bewohner eines Dresdner Studentenwohnheims ein Hausnetz installierten, um einen schnellen Internetanschluss gemeinsam nutzen zu können. Wo keine Leitung bestand, wurde eine Funkverbindung „Marke Eigenbau“ über einen Linux-Rechner mit WLAN-Antenne improvisiert. Aus diesem Vorbild entstand 1999 der Förderverein Bürgernetz Dresden e.V., der sich zum Ziel gemacht hatte, jedem Mitglied Zugang zum schnellen Internet zu bieten. Größte Herausforderung: Der Ausbau des Breitbandnetzes sollte zum einen keinen großen Aufwand erfordern und zum anderen mit geringen Kosten verbunden sein. So war die einzige Alternative zum Schließen der Versorgungslücken die Internetanbindung per WLAN.
Das Funknetz heute: Über 200 Access-Points und 1750 Nutzer
Das Engagement des Vereins sprach sich schnell rum. So wuchs der Verein kontinuierlich und das vereinseigene Netz vergrößert sich stetig. Heute funken in Dresden und Umgebung etwa 215 Lancom-Access-Points und liefern den begehrten Internet-Zugang mit DSL-Geschwindigkeit. Mitglieder können die Access-Points kostenlos und mit einem Traffic-Volumen von 6 GByte pro Woche nutzen.
Die Access-Points in luftiger Höhe sind per WLAN-Richtfunk miteinander verbunden. So wird die Breitbandanbindung über verschiedene Gegenstellen bis zu zwölf Kilometer in die einzelnen Stadtteile weitergeleitet. Die DSL-Quelle liegt im Dresdner Vereinshauptsitz. Hier sind mehrere DSL-Leitungen angeschlossen.
Um möglichst viele Haushalte zu erreichen, sind die Access-Points auf den höchsten Gebäuden montiert: an 120 Masten auf Hausdächern, Kirchtürmen und sogar auf einer Sternwarte. Zielgerichtet werden die Signale der Access-Points mit externen Sektor- und Rundstrahlantennen verbreitet, wobei die Sektorantennen zur Ausleuchtung bestimmter abgegrenzter Bereiche und die Rundstrahlantennen zur großflächigen Ausbreitung des WLANs eingesetzt werden. Ein Funknetzwerk dieser Größe mit seinen zahlreichen Access-Points zu verwalten, stellt die Betreiber vor eine weitere Herausforderung. Schnell war klar, dass das nur mit standardisierten Geräten, die skriptgesteuert konfiguriert werden können, handhabbar ist. Nachdem der Verein Geräte verschiedener Hersteller, teilweise mit ernüchterndem Ergebnis, ausprobiert hatte, entschied man sich für einen einheitlichen Ausbau mit Lancom. Diese Netzwerk-Produkte erfüllten sämtliche Anforderungen und unterstützen die aktuellen Sicherheitsstandards.