Schnelles Internet für alle Dresdner Bürger

Breitbandausbau in Eigeninitiative

12. Mai 2010, 11:12 Uhr | Ralf Ladner

Weil die Versorgung mit DSL in der Ortschaft Schönfeld-Weißig bei Dresden unzureichend ist, nimmt eine kleine Gruppe Anwohner die Breitbandanbindung selbst in die Hand. Auf der Suche nach einem Partner mit Erfahrungen auf diesem Gebiet wenden sie sich an einen ortsbekannten Verein, der ein stetig wachsendes »Netzwerk der Bürger« in Dresden und Umgebung betreibt.

Das Engagement der Anwohner zahlt sich aus. Per Wireless-LAN-Richtfunk wird das Gebiet über eine Gegenstelle in Dresden an das Vereinsnetz angeschlossen. Auch in der östlichsten Ortschaft Dresdens können die Bewohner nun mit DSL-Geschwindigkeit im Internet surfen.

Die Nachrichten jederzeit als Video-Stream anschauen können, in Sekundenschnelle aktuelle Software runterladen, in den Angeboten eines Online-Shops stöbern oder sich in sozialen Netzwerken tummeln: Mit schnellem Internet ist das kein Problem. Doch Breitbandanschlüsse für Unternehmen und Haushalte sind noch immer nicht überall verfügbar. Wo es an ihnen mangelt ist oft schon E-Mail-Kommunikation oder das Anzeigen von Webseiten mit multimedialen Inhalten eine Hürde.

Zwar versprechen Politik und Provider, flächendeckend schnelles Internet für alle, aber bis das überall angekommen ist, werden noch einige Jahre vergehen. Insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen, aber überraschenderweise auch in einigen größeren Städten ist schnelles Internet noch in weiter Ferne.

Aus dieser Not heraus ist der Förderverein Bürgernetz Dresden e.V. entstanden: Heute eines der größten Funknetzwerke Deutschlands. Das Bürgernetz ist jedoch kein kommerzieller Provider. Personen, Unternehmen und Institutionen unterstützen den gemeinnützigen Verein, der sich das Thema Bildung rund um die neuen Medien zum Auftrag gemacht hat. Aktuell zählt der Verein 1750 Mitglieder, die mit dem schnellen Vereinsnetz verbunden sind. Tendenz: Steigend. Das Prinzip ist einfach: Bekommt eine Ortschaft im Umkreis Dresdens keinen Breitband-Anschluss, kann sie sich an den Verein wenden. Schon ab zehn neuen Vereinsmitgliedern an einem Standort rechnet sich die Anbindung an das Netz des Vereins. Dass das finanzierbar ist, verdankt der Verein einer Technik, die fast jeder von zu Hause kennt: Wireless-LAN.


  1. Breitbandausbau in Eigeninitiative
  2. Blick zurück: Von der Studenteninitiative zum Breitbandversorger
  3. Fazit

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