Für jedes vom Markt genommene Gerät wird überprüft, wo es herkommt, wer es bestellt hat, wer der sogenannte Inverkehrbringer ist. »Wir gucken uns die gesamte Lieferkette an«, sagt Saalmann. Einzelne Funksteckdosen werden im Messlabor überprüft, viele von ihnen beginnen zu brennen. Doch allein der dafür nötige Schriftwechsel dauert Wochen - und die Billigteile werden millionenfach produziert und importiert.
»Inverkehrbringer« ist derjenige, der die Ware bestellt - entweder für sich selbst, oder zum Weiterverkauf. »Der Besitz solcher Produkte ist verboten«, sagt ein Sprecher der Bundesnetzagentur. Doch welche Konsequenzen drohen, ist immer unterschiedlich. »Da gehen wir mit Augenmaß vor«, sagt Saalmann. Häufig ist es für den Käufer schon teuer genug, wenn die Bundesnetzagentur die Billig-Smartwatch einzieht.
Augenmaß lassen die Marktwächter selbst bei großen Handelsketten walten, wenn sich in deren Regalen verbotene Ramsch-Produkte finden. »Von Mutwilligkeit kann dabei in der Regel keine Rede sein«, sagt Saalmann. Häufig handele es sich um Produkte, die für Sonderaktionen einmalig bestellt worden seien und bei denen in der Hektik nicht genau hingesehen werde. Dennoch: »Bei vielen Händlern wissen wir schon vorher, dass wir auf jeden Fall was finden werden«, sagt er. »Da sind wir schon alte Bekannte.«