Skalierbare Datenbanken im Aufwind

Couchbase macht NoSQL mobil

24. April 2014, 6:50 Uhr | LANline/Stefan Mutschler

Der NoSQL-Markt ist noch sehr übersichtlich - nach MongoDB (früher 10gen), Datastax (Apache Cassandra) und NuoDB wird es schon ziemlich dünn. Ausnahme ist Couchbase, ein junges Unternehmen, das 2011 aus der Verschmelzung von Membase und dem Couchone-Projekt hervorgegangen ist. Neben seinem Couchbase Server, dessen Enterprise-Edition im Februar in Version 2.5 erschienen ist, fokussiert Couchbase in Form seiner "JSON Everywhere"-Strategie auch sehr stark den mobilen Markt.

Über die letzten 15 Jahre haben sich interaktive Applikationen dramatisch verändert – und damit auch die Erfordernisse für das Management der Daten. Couchbase sieht drei große, sich gegenseitig beeinflussende Trends als Haupttreiber für die steigende Popularität von NoSQL-Technik: Big Data, exponenziell gewachsene Nutzerzahlen und Cloud Computing.

NoSQL gilt den relationalen Datenbankkonzepten als überlegen, wenn es um die Skalierbarkeit geht. „Relationale Systeme brauchen typischerweise einen eigenen Layer über der Datenbank, um Rechenkapazität zu erweitern“, erklärt Dr. Ian Howells, CMO bei Couchbase. „Das ist sehr aufwändig und teuer. Mit NoSQL lassen sich Rechenoperationen dagegen sehr einfach und vergleichsweise kostengünstig auf Clustern von Standard-Servern verteilen.“ Auch beim Umgang mit der enorm gewachsenen Vielfalt an Datentypen würde das schemafreie Datenmodell von NoSQL deutliche Vorteile zeigen.

Auch wenn Damien Katz, Erfinder der NoSQL-Datenbank CouchDB und zuletzt CTO, das Unternehmen im Sommer letzten Jahres verlassen hat, war Couchbase 2013 das am schnellsten wachsende NoSQL-Unternehmen in den USA. Zu seinen mehr als 400 großen Kunden zählen unter anderem Amadeus, Cisco, Disney, DZ Bank, Paypal, Salesforce und Verizon.

Bei Amadeus beispielsweise unterstützt Couchbase Anwendungen zum Abruf von Flugverfügbarkeiten und ermöglicht damit eine sehr hohe Genauigkeit bei der Online-Suche nach Flugpreisen. Die Zentrale befindet sich im kalifornischen Mountain View, in Europa entstehen derzeit erste Couchbase-Büros. In England ist bereits eines eröffnet, aber auch in Frankreich und Deutschland werden gerade Leute gesucht.

Vollständige Datenbanken auf dem Smartphone
Eines der besonderen Anliegen von Couchbase ist es, Datenbanken auch auf Smartphones und Tablets zu bringen. Vollständige Datenbanken auf dem mobilen Gerät soll Unabhängigkeit und Flexibilität fördern – die Synchronisierung läuft hier typischerweise nicht ständig, sondern nur gelegentlich, beziehungsweise bei Bedarf. Couchbase Lite gibt es derzeit für IOS und Android. Über ebenfalls angebotene APIs für diese beiden Betriebssysteme können Entwickler spezifische Apps programmieren.

Als Protokoll für den Datenaustausch zwischen den Geräten kommt JSON zum Einsatz, das nicht nur mit Javascript, sondern nahezu allen Programmiersprachen funktioniert. „Unsere JSON-Anywhere-Strategie verfolgt das Ziel, JSON sowohl auf Geräte, als auch in die Netzwerke und in die Cloud zu bringen, mit einfacher Synchronisation über Geräte und Nutzer“, so Howells.

Um das Konzept Realität werden zu lassen, hat Couchbase neben der Lite-Version seiner NoSQL-Datenbank zwei weitere Elemente entwickelt: das Couchbase Sync Gateway und die Couchbase Cloud. Das Gateway soll mobilen Apps ein sehr hohes Maß an Skalierbarkeit zur Verfügung stellen und außerdem Konflikte bei der komplexen, verteilten Datensynchronisation lösen. Couchbase Cloud bietet eine Sandbox für Entwickler mobiler Anwendungen, die damit sofort, also ohne irgendetwas installieren zu müssen, den Couchbase-Server erreichen.

Die im Februar neu gelaunchte Couchbase-Server-Version 2.5 adressiert in erster Linie die Themen Hochverfügbarkeit und Performance. Das neue Feature „Rack Awareness“ soll auf einfach zu verwaltende Weise sicherstellen, dass Master-Daten und Replicas immer auf unterschiedlichen Server-Racks gespeichert werden. Cross Data Center (XDCR) Datenverschlüsselung sichert Verbindungen durch eine SSL-Verschlüsselung, wenn kein VPN zur Übertragung zur Verfügung steht.

Weitere Informationen finden sich unter www.couchbase.com.

"Unsere JSON-Anywhere-Strategie verfolgt das Ziel, JSON sowohl auf Geräte, als auch in die Netzwerke und in die Cloud zu bringen, mit einfacher Synchronisation über Geräte und Nutzer", so Dr. Ian Howells, CMO bei Couchbase. Foto: Stefan Mutschler

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