Die High-Speed-Technik10-Gigabit-Ethernet hat ein Problem: Auf Glasfaser hat sich die Technik in Backbones bereits etabliert. Mit der Adaption auf Kupfer - und vor allem auf vorhandenen Twisted-Pair-Verkabelungen hat die Technik ihre Schwierigkeiten. Dennoch gehört Kupfer die Zukunft.
Der entscheidende Faktor für den extrem hohen Bedarf an Bandbreite im Datacenter ist die Virtualisierung von Servern und die Konsolidierung von Rechenzentren. Trotzdem hat sich die Einführung von 10GBase-T eher schleppend entwickelt.
Der Grund hierfür liegt in den fehlenden Komponenten für die Infrastruktur. Erst mit der Verfügbarkeit neuer Ethernet Switches und entsprechenden Server-Adaptern zieht die 10-Gigabit-Ethernet-Technologie in die Rechenzentren ein.
Die meisten Projekte auf Basis von 10-Gigabit-Ethernet nutzen die Glasfaser als Übertragungsmedium. Im vergangenen Jahr wurden rund 900.000 Switch-Ports verkauft. Für dieses Jahr wird trotz der weltweiten Krise ein Absatz von 1,4 bis 1,5 Millionen Switch-Ports prognostiziert.
Dies steht jedoch im krassen Gegensatz zu den Absatzzahlen von Gigabit-Ethernet (mehr als 100 Millionen Ports) und Fast-Ethernet (mehr als 200 Millionen Ports). Das Problem besteht darin, dass das Konzept »Glasfaser bis zum Arbeitsplatz« an den Kosten gescheitert ist. Auf der Anschlussebene (Rechenzentrum, Arbeitsplatz) ist die Glasfaser zu teuer; nur Kupferkabel versprechen die hier notwendige Flexibilität. 10G über Kupferkabel könnte diese Anforderungen erfüllen.
Was noch vor fünf Jahren als unmöglich galt, ist inzwischen marktreif: Mit normalen Kupferkabeln kann man mit 10GBaste-T (IEEE802.3an) ein Netzwerk mit einer Datenrate von 10 GBit/s aufbauen.
Die Hoffnung der Hersteller beruht auf dem Standard 10GBase-T. Dieser ermöglicht die Übertragung von 10-Gigabit-Ethernet über geschirmte oder ungeschirmte Twisted-Pair-Kupferkabel (STP/UTP).
Die Gigabit-Datenraten setzen eine sauber verlegte Cat-5-Kabelinstallation voraus. Meist nutzt man auch Cat-6-Kabel, um bei den Patchfeldern und den Netzwerkdosen ein wenig mehr Toleranz zu haben.
Die ersten Versionen von 10GBase-T waren teuer und stromhungrig. Die Server-Netzwerkkarten kosteten mehr als 500 Euro und konnten nur in speziellen PCI Express-Steckplätzen (PCIe) mit mindestens 25 Watt Stromversorgung installiert werden.