Das Ende der 3D- und Curved-TVs

Des TVs neue Kleider

25. Januar 2017, 16:15 Uhr | Lars Bube

Seit die Kunden ihre alten Röhren-Monster gegen Flatscreen-TVs ausgetauscht haben, sucht die Branche verzweifelt nach neuen Zugpferden. Die meisten davon werden allerdings mangels Erfolg schnell wieder beerdigt, wie die Beispiele 3D und Curved zeigen.

Seit Fernsehgeräte in den 30er und 40er Jahren die privaten Haushalte erobert haben, sind die Flimmerkisten eine der wichtigsten Säulen der Consumer Electronics-Branche und ein Milliardengeschäft für die Hersteller und den Handel. Die Branche versucht seither ständig, diesen Erfolg zu reproduzieren und den Absatz mit immer neuen Ideen anzukurbeln. Schon bei den alten Röhrengeräten wurden den Kunden im Laufe der Jahre zahllose Ideen wie digitale Bildverbesserung oder 100 Hz Bildwiederholrate als vermeintlich stichhaltige Gründe für einen Neukauf angedient. Die meisten davon brachten allerdings nicht den gewünschten Erfolg und spielten höchstens bei sowieso anstehenden Neuanschaffungen eine Rolle. Auch der beständige Preisverfall änderte daran nicht viel.

Einen wichtigeren Einfluss hatten hier stets schon sportliche Großereignisse wie Fußball-Europa- und -Weltmeisterschaften sowie Olympische Spiele. So blieben die Verkaufszahlen über Jahrzehnte konstant, in Deutschland bei knapp sechs Millionen Geräten pro Jahr. Erst mit dem Aufkommen der Flatscreens setzte nach der Jahrtausendwende ein zweiter Boom ein und brachte immer neue Verkaufsrekorde bis auf zehn Millionen in Deutschland verkaufte TVs im Jahr 2012. Doch seither ist die Branche wieder zu den alten Mustern zurückgekehrt und sucht ihr Heil in immer neuen Hypes.

Entgegen einiger Prognosen ist der Fernseher trotz des veränderten Nutzungsverhaltens vom Broadcast zum Personal-Cast und neuer Konkurrenz durch PCs, Smartphones und Tablets auch heute noch ein unverzichtbarer Einrichtungsgegenstand für die Deutschen. Laut Bitkom wollen 86 Prozent nicht auf das Gerät verzichten. Zusatzgeräte wie DVD- und Blu-Ray Player halten in Zeiten der Streaming-Angebote dagegen rund zwei Drittel für entbehrlich. Der Fernseher hat sich einfach einige ihrer besten Eigenschaften abgeschaut, so dass inzwischen in rund 20 Millionen deutschen Wohnzimmern hochauflösende Flachbild-Fernseher mit Internetanschluss stehen. Doch damit ist der Markt weitgehend gesättigt.


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