Das Ende der 3D- und Curved-TVs

Des TVs neue Kleider

25. Januar 2017, 16:15 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

3D und Curved sind tot

Als erste große Gegenmaßnahme versuchten es die Hersteller mit 3D als Anreiz für Neukäufe. Damit sollten die neuen Bilderwelten, die schon den Kinos zu einem neuen Aufschwung verholfen hatten, nun auch zuhause für plastischere Erlebnisse sorgen. Trotz der üblichen von den Marketing-Abteilungen befeuerten Anfangs-Euphorie hat sich diese Technologie im Heimbereich jedoch nicht durchgesetzt. Zumindest bei den Nutzern hatte sich schnell die enttäuschende Erkenntnis durchgesetzt, dass die monumentalen dreidimensionalen Kinowerke auf dem vergleichsweise mickrigen Schirm im Wohnzimmer trotzdem im direkten Vergleich noch immer ziemlich mickrig wirken. Inzwischen haben deshalb nun mit LG, Samsung und Sony die drei wichtigsten Hersteller und Förderer ihren Rückzug aus der 3D-Welt angekündigt.

Dafür hieß das neue Zauberwort in den letzten zwei Jahren »Curved«. Statt der dritten Dimension sollte jetzt durch die gebogenen Bildschirme – wieder einmal – ein völlig neues Fernseherlebnis möglich werden. Statista hatte für 2016 prognostiziert, dass weltweit sechs Millionen Curved TV-Geräte verkauft würden. Bis 2019 sollte die Zahl gar auf 15,4 Millionen anwachsen. Doch auch daraus wird wohl nichts. Das Jahr 2015 brachte einen Einbruch der Stückzahlen um 14,4 Prozent und des Umsatzes um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und auch, dass 2016 trotz Olympia und Fußball EM mit einer Stagnation fast schon als Jubeljahr gefeiert wurde, war kein gutes Zeichen. Offenbar haben wenige Käufer Lust darauf, ihr Sofa im Hotspot mittig und nahe am Gerät zu positionieren und alleine in die nurmehr sprichwörtliche Röhre zu gucken. Lediglich bei Gamern und im professionellen Office-Bereich sind mit Curved-Displays nennenswerte Absatzzahlen zu erreichen.

Zwar haben die großen Hersteller auf der CES durchaus noch vereinzelt gebogene Modelle vorgestellt, der Fokus ihrer Spitzenmodelle lag allerdings deutlich sichtbar auf höheren Auflösungen. Doch auch 4K und Co. sind nicht wirklich neu und haben zudem die gleichen Probleme wie zuvor schon Full-HD. Ohne den entsprechenden Content sowie die nötige Bandbreite und Daten-Volumina gibt es für die meisten Kunden keinen Grund, ihre bestehenden Geräte gegen die teuren Neulinge auszutauschen. Das aktuelle Credo der nächsten neuen Fernsehwelt lautet also »Curved ist tot, es lebe UHD« - zumindest, bis ein neuer Trend oder gar eine echte Innovation gefunden wird.


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