Mehr als 40 Millionen Produkte aus dem Ausland werden jedes Jahr aufgrund offensichtlicher Markenrechtsverletzungen vom Zoll an den europäischen Außengrenzen beschlagnahmt. Ihr Wert wird auf fast eine Milliarde Euro taxiert, der tatsächlich verursachte Schaden ist noch einmal deutlich höher anzusetzen. Hinzu kommen außerdem noch eine erhebliche Dunkelziffer sowie die wachsende Zahl von Plagiaten innerhalb der EU. Mehr als ein Viertel der Nachbauten kommen laut Industrieverbänden inzwischen von hier.
Doch die Kultur des Nachahmens beschränkt sich schon lange nicht mehr hauptsächlich auf den asiatischen Raum. Wie auch in den letzten Jahren führte der Trend zum Nachahmen 2015 vor allem in Europa zu immer neuen Auswüchsen. So schafften es bei der aktuellen Verleihung gleich zwei aus Deutschland stammende beinahe 1:1-Kopie ebenfalls deutscher Originale auf den traurigen ersten und zweiten Platz. In einem Fall sitzen der Originalhersteller und die Nachmacher sogar in der gleichen Stadt.
Immerhin führen sowohl die verstärkten Bemühungen der Wettbewerbshüter und des Zolls im On- und Offlinebereich, als auch die Negativ-Awards wie der Plagiarius zu einer wachsenden Erfolgsquote gegen die Fälscher und Nachahmer. So haben beispielsweise einige der um ihre Stellungnahme gebetenen Kopie-verdächtigten ihre Versionen der Produkte vom Markt genommen, eine Unterlassungserklärung unterzeichnet oder eine Einigung mit dem Hersteller des Originals getroffen. Einige von ihnen waren sogar bereit, ihre Lieferanten offenzulegen.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die Preisträger des Plagiarius 2016 vor: