Mit »DeX« führt Samsung eine spezielle Android-Bedienoberfläche ein, die für die Nutzung mit Maus und Tastatur optimiert ist. Damit soll das Smartphone zum Produktivsystem werden – allerdings klappt das nur mit den neuen Galaxy-Modellen und einer Docking-Station.
Die beiden Galaxy-Topmodelle »S8« und »S8+«, die Samsung Ende März vorgestellt hat, bringen einen speziellen, »DeX« genannten Desktop-Modus mit. Dieser ist für die Bedienung mit Maus und Tastatur optimiert und soll die Smartphones zu Produktivsystemen machen, auf denen sich etwa Office-Dokumente bearbeiten oder längere Texte schreiben lassen. Microsoft hatte eine solche Funktion unter dem Namen »Continuum« bereits vor anderthalb Jahren mit der Mobilversion von Windows 10 für seine Flaggschiffe »Lumia 950« und »950 XL« eingeführt. DeX ist Samsungs Antwort darauf, die helfen soll, die beiden neuen Android-Smartphones besser in der Business-Welt zu verankern.
Anders als Continuum, das sich auch ohne das »Display Dock« von Microsoft nutzen lässt, setzt DeX die zugehörige »DeX Station« voraus. Wird ein S8 oder S8+ in diese eingesteckt und ist via HDMI ein Monitor angeschlossen, werden die Display-Inhalte auf dem Monitor angezeigt und für dessen Format angepasst. Dabei kommt deutlich Windows-Feeling auf: Es gibt Startmenü, Taskleiste und einen Desktop mit App-Icons. Es lassen sich gleichzeitig mehrere Apps öffnen, zwischen denen auch Drag-and-Drop funktioniert. Die Fenster können beliebig in der Größe angepasst werden und ein Rechtsklick mit der Maus ruft ein Kontextmenü hervor.
Wie in der Microsoft-Welt müssen Entwickler auch für den Desktop-Modus von Samsung ihre Apps anpassen, damit sie auf größeren Displays gut dargestellt werden und sich mit Maus und Tastatur bedienen lassen. Samsung zufolge haben diverse Partner das bereits getan, Microsoft etwa mit Office und Adobe mit Acrobat Reader Mobile und Lightroom Mobile. Mitarbeiter und Organisationen, die Zugang zu Windows-basierten Anwendungen benötigen, sollen ihre virtuellen Desktops über Lösungen von Partnern wie Citrix, VMware und Amazon Web Services per Fernzugriff ansteuern und nutzen können.