Marc Riemen, EpicGear, im CRN-Gespräch

»Die Konkurrenz ist im Retail für junge Marken zu groß«

7. August 2014, 13:31 Uhr | Stefan Adelmann
Marc Riemen, Sales Manager DACH bei EpicGear (Foto: EpicGear)

EpicGear steigt neu auf den deutschen Gaming-Markt ein. Vorerst will der Peripherie-Hersteller nur online vertreiben, da die Konkurrenz im Retail zu groß ist.

CRN: Was ist die besondere Beschaffenheit des deutschen Gaming-Marktes? Warum lohnt es sich für einen Hersteller wie EpicGear, hierzulande verstärkt Fuß zu fassen?

Marc Riemen: „Der deutsche Gaming-Markt ist nicht nur wegen seiner Größe und der Kaufkraft der Verbraucher für uns interessant, sondern auch weil er die Gaming-Branche auf globaler Ebene mitgestaltet. Aufgrund der Reife des Marktes und des Enthusiasmus für Gaming, ist dieser ohne Zweifel im internationalen Leistungsvergleich an vorderster Front. Zudem liegt unser Produktfokus auf PC-Peripherie, wofür die Nachfrage in Deutschland besonders hoch ist. Durch Erhöhung der Produkt- und Markenpräsenz in Deutschland erhoffen wir uns natürlich auch einen gewissen Return.“

CRN: Wie ist in Deutschland der Channel für Gaming-Produkte strukturiert? Läuft der Hauptteil über den Etail oder spielen auch noch Fachhändler bzw. der Retail eine wichtige Rolle?

Riemen: „Für eine noch wachsende Marke ist es schwierig, mit größeren Marken im Retail zu konkurrieren, da hier gleich zu Anfang ein enormes Budget in die Hand genommen werden müsste, um angemessen platziert zu werden. Selbst wenn man mit qualitativ hochwertigen Produkten überzeugt, so locken die bereits bekannteren Marken besonders im Retail. Wer sich vorher mittels Internet über beispielsweise aktuelle Gaming-Mäuse informiert hat, erfährt auch immer häufiger von EpicGear-Produkten, die daher noch ausnahmslos über E-Tailer vertrieben werden. Mit wachsender Bekanntheit der Marke durch PR- und Marketing-Arbeit und somit steigenden Absätzen auf dem deutschen Mark, könnte sich dies aber in Zukunft auch für uns ändern.“

CRN: Was waren in der vergangenen Zeit die ausschlaggebenden Entwicklungen im Gaming-Markt, die gleichzeitig die Ansprüche der Käuferschaft maßgeblich verändert haben?

Riemen: „Mit dem Vormarsch des kompetitiven Gaming ist auch der Anspruch an Gaming-Peripherie gestiegen. Produkte müssen nicht mehr nur leicht zur nächsten LAN-Party zu transportieren sein, sondern müssen durch Features einen ausschlaggebenden Vorteil im Spiel erzielen. Dabei sollte beispielsweise eine Gaming-Maus durch eine ideale Ergonomie zur homogenen Verlängerung des Arms werden.“

CRN: Bleiben die Gaming-Kunden auch in Zukunft kaufstark und bereit, für Qualität zu zahlen, oder ändert sich das in absehbarer Zeit mit Mobile Gaming?

Riemen: „Wir sehen das größte Potenzial im PC-Markt, auf den wir momentan ausschließlich unser Produktportfolio ausgerichtet haben. Der Vormarsch von kompetitiven Spielen in der jüngeren Vergangenheit zeigt, dass sich zukünftig viele neue Gelegenheiten abzeichnen. Diese neue Generation an Computerspielern wollen wir mit unseren hochwertigen Produkten erreichen und so die aktuell rasante Entwicklung des eSports in Deutschland begleiten.“

CRN: Games gelten als entscheidender Technologie-Treiber bei Komponenten und Peripherie. Stimmt das auch weiterhin, oder verändert sich hier viel durch Online- und Casual-Gaming?

Riemen: „Games sind zweifelsohne weiterhin einer der Hauptfaktoren für die Entwicklung modernster und schneller Komponenten. Für Peripherie gilt dies gleichermaßen für Profispieler mit den höchsten Ansprüchen sowie auch für Casual-Gamer für die mehr der Spaß im Vordergrund steht. Eine gute Ergonomie für Gaming-Peripherie wird den Usern immer wichtiger, um die Geräte sicher in der Hand zu haben, um Haltungsschäden und Schmerzen durch längeres Spielen zu vermeiden. Aber auch gut positionierte Tasten, spezielle Features, die zu schnelleren Reaktionen usw. im Spiel führen, sind für Gelegenheitsspieler sehr reizvoll. Denn jeder Gamer ist ja irgendwie aufs Gewinnen aus.“


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