Die Zellenfertigung selbst sei nicht sehr beschäftigungsintensiv, sagt IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. »Sollte die deutsche Autoindustrie jedoch strategisches Know-how verlieren, wird sie ihre führende Rolle nicht halten können. Das wird dann auch Folgen für Standorte und Beschäftigung haben.« Es sei »höchste Zeit« für eine europäische Lösung. Schon heute könnten Unternehmen aus Fernost Preise und Liefermengen bestimmen. »Wenn die Elektromobilität an Fahrt gewinnt, muss mit Versorgungsengpässen gerechnet werden.«
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht sich für den Aufbau einer Batteriezellen-Produktion in Europa aus. Dafür aber müsse ein zwei- bis dreistelliger Milliardenbetrag investiert werden. »Und da ist die Bundesregierung dabei, im Rahmen der beihilferechtlich zulässigen Grenzen das zu tun, was sie tun kann und dafür auch Geld in die Hand zu nehmen.« Eine Batteriezellenfertigung sei sehr energieintensiv, betont Altmaier. Es gehe um die Frage, ob der Strom, der dafür gebraucht werde, von der EEG-Umlage befreit werden könne. »Dies würde es wesentlich leichter machen, eine solche Ansiedlung nach Europa zu holen.« Das müsse nun mit der EU-Kommission besprochen werden, die dies genehmigen müsse.
Es gibt bereits Ansätze. So plant das Unternehmen TerraE eine Groß-Serienfertigung von Lithium-Ionen-Zellen in Deutschland - bis zum Jahr 2028. In einem Konsortium zur Erforschung und Entwicklung von Prozessen für eine Zellfertigung ist unter anderem Siemens mit an Bord.