Volker Unland, Senior Sales Manager bei LG. spricht mit CRN über die Entwicklungen im Digital Signage Markt und welche Technologien den Markt voranbringen werden.
CR CRN: Digital Signage ist in den letzten Jahren stark gewachsen? Was treibt das Wachstum an?
Volker Unland: Das Wachstum ist weiterhin positiv. Der Trend geht zu größeren Diagonalen und höheren Auflösungen, aber auch spezielle Lösungen wie OLED-Displays, Small Signage-Formate, High Brightness-Displays, Stretch-Formate werden immer mehr nachgefragt. Der Markt für digitale Beschilderung ist nicht begrenzt, es gibt immer mehr Möglichkeiten und Lösungen Displays zu nutzen. Wir sprechen hier nicht nur über den Wechsel von analog zu digital, sondern auch über die Nutzung brach liegender Flächen, wie Decken, Säulen, Böden oder Fassaden. Es gibt viele Anwendungsgebiete und enormes Potenzial, das ausgeschöpft werden kann – es gibt immer neue Ideen für die Nutzung von Digital Signage.
CRN: Welche Branchen setzen auf Digital Signage?
Unland: Retail ist und bleibt die größte Branche. Wir verzeichnen aber starkes Wachstum bei Handelsketten. Digital Signage wird mehr und mehr zur Außendarstellung genutzt, wie beispielsweise in Empfangshallen, in Meetingräumen, als Türbeschilderung oder Wegweiser.
CRN: Welche Rolle spielt Interaktivität?
Unland: Durch den gelernten Umgang mit Tablets und Smartphones erwartet ein Zuschauer eines Bewegbildes, dass er die Inhalte beeinflussen kann. Wir bieten Touch-Lösungen optional für alle gängigen Zollgrößen an und diese sind kompatibel mit unserem webOS Betriebssystem.
Da der Wandel von analog zu digital sehr rasant ist, findet man an vielen Stellen Insellösungen mit komplexen Strukturen und Fallstricken. Wir nehmen aber eine steigende Kompetenz auf Endkundenseite wahr. Teilweise widmen sich dem Thema Digital Signage dedizierte Personen oder ganze Abteilungen. Daher geht der Trend zu saubereren Strukturen mit performanten Lösungen im Rücken, die auch skalier- also erweiterbar sind. Das ist heute Dank guter Zusammenarbeit von Display-Herstellern und Softwarefirmen möglich und ist immer mehr gefragt.
CRN: Technik wird zunehmend einfacher und günstiger. Welche Trends im Bereich Digital Signage gibt es?
Unland: OLED ist das Stichwort. Diese Displaytechnologie wird Einzug in viele Bereiche unseres Digital Signage Portfolios halten. Das Feedback vom Markt ist sensationell und immer mehr Anfragen erreichen uns, da die Bildqualität hier den merklichsten Unterschied macht. Digital Signage ist aber nicht nur ein Display, es lebt von den gezeigten Inhalten. OLED eröffnet neue Möglichkeiten für die Contentgestaltung. Höhere Kontraste, echtes Schwarz und brillante Farben machen außergewöhnliche Contents noch attraktiver. Das ist entscheidend, ob ein Kunde ein Geschäft betritt oder lieber weitergeht.
CRN: Was hat sich in puncto Bedienbarkeit getan?
Unland: Viele Display-Hersteller haben mittlerweile eigene Software- oder CMS-Lösungen für ihre Kunden, die immer einfacher, übersichtlicher und nutzerfreundlicher werden. Für komplexere Projekte gibt es Schnittstellen zu den professionellen DS-Software-Lösungen von den führenden Anbietern. Es gibt eigentlich nichts, was es nicht gibt, aber das Budget entscheidet letzten Endes was man bekommt.
CRN: Welche Möglichkeiten bieten Sensoren?
Unland: Verschiedene Sensoren sind heutzutage keine Seltenheit mehr bei Digital Signage Installationen. Sensoren merken, wenn jemand stehen bleibt und geben spezielle Contents aus, Kameras erkennen, ob die Person vor dem Display männlich oder weiblich, glücklich oder unglücklich ist und zeigt die passende Werbung. Auch bei Digital Signage geht der Trend dazu, was uns Plattformen wie Twitter oder Facebook seit Jahren in Perfektion aufzeigen: Werbung und Inhalte die perfekt auf den Nutzer zugeschnitten sind. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und werden immer mehr genutzt.