Technologie verändert die Gesellschaft

Digitalisierung wandelt Geschlechterrollen und Integration

18. Juni 2019, 6:02 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Das digitale Office schließt nie

Trügerisch sei die Annahme, dass Internet-Jobs oder Arbeit von zu Hause aus automatisch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessere, warnt der Wissenschaftler. »Wer internetgestützt räumlich und zeitlich flexibel arbeitet, hat zwar mehr Zeitsouveränität im beruflichen Alltag, erfüllt aber im Gegenzug während der Freizeit beziehungsweise zu Tageszeiten, die üblicherweise für private Aktivitäten reserviert sind, auch signifikant häufiger berufliche Aufgaben.« Das berge Konfliktpotenzial.

Zudem zeigten Studien, dass Männer die gewonnene Zeitautonomie durch weniger Präsenzpflichten in einem Firmengebäude »in der Regel für noch mehr Erwerbsarbeit nutzen«, während Frauen sie eher in Familie und Privatleben investierten, merkt die Soziologin Bührmann an.

Positive Auswirkungen des digitalen Wandels erwartet der private Digitalisierungsdienstleister LambdaQoppa Enterprise für Migranten und für Behinderte. Menschen mit Einschränkungen, Behinderungen oder Sprachbarrieren könnten von automatischen Übersetzungen, mehrsprachigen Angeboten und digitalen Hilfen aller Art profitieren, heißt es in der Stellungnahme des Startup-Unternehmens. Vom digital erstellten Lebenslauf - oft eine riesige Hürde für Eingewanderte oder Geflüchtete - bis hin zur Arbeit über Sprachbefehle könne der Weg in den Arbeitsmarkt für viele jetzt »Benachteiligte oder Abgehängte« zielgruppengerecht geebnet werden.


  1. Digitalisierung wandelt Geschlechterrollen und Integration
  2. 1,5 Millionen Arbeitsplätze in Gefahr
  3. Das digitale Office schließt nie

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