Der Ärger über nicht wettbewerbsfähige HEKs bei den Distributoren ebbt im Channel nicht ab. Überteuerte Preise und ein mangelhafter Service seitens der Grossisten bedrohe vor allem die Existenz kleiner, regional aufgestellter Systemhäuser, klagt ein Branchenkenner an.
Wenn Uwe Graf in der CRN Loblieder über die Betreuungsarbeit und die Service-Stärke der Distributoren liest, wie etwa anlässlich des CRN Distribution Awards (siehe CRN 42, Titel), fordert dies den freischaffenden Data Scientist zum Widerspruch heraus. »Die kleinen, regional aufgestellten Systemhäuser müssen um ihre Existenz kämpfen – und die Distributoren tragen daran eine Hauptschuld«, ist Graf, selbst beteiligt an einem sieben-Mitarbeiter-zählenden Systemhaus in Sachsen, überzeugt.
Denn diese kleinen Fachhändler könnten laut Graf bei den meisten Grossisten für viele Produkte keine wettbewerbsfähigen Händlereinkaufspreise erzielen. Hinzu komme, dass der Service im Großhandel, insbesondere bei der Retouren-Abwicklung, quasi nicht mehr existent sei. »Gerade für Commodity-Hardware-Produkte sind Etailer mittlerweile die besseren Lieferanten«, glaubt er. »Denn diese bieten nicht nur den deutlich besseren Preis, sondern sie kommen den Händlern auch beim Service in vorbildlicher Weise entgegen.«
Bereits zu Jahresbeginn sorgte der »Brandbrief« an die Distributoren« des Systemhauschefs Patrick Ruppelt für eine heftige Debatte im ITK-Channel, zu der die Distributionsschwergewichte wenig mehr beizutragen hatten, als die Schuldkarte an die Hersteller weiterzureichen.