Umfrage des Eco-Internetverbands

Experten bezweifeln »Windows Phone 7«-Markterfolg

21. März 2011, 7:00 Uhr | Folker Lück
Smartphone mit Windows Phone 7: »Microsoft hat das Thema jahrelang nicht ernsthaft betrieben« (Foto: Dell)

Google Android und Apple iOS haben sich als mobile Betriebssysteme fest etabliert. Hat Microsoft dem mit »Windows Phone 7« wirklich etwas entgegen zu setzen? Die Experten des Eco-Internetverbands bewerten die Microsoft-Chancen als schlecht.

Die mobile Branche war erstaunt: Nokia setzt zukünftig auf Microsofts mobiles Betriebssystem »Windows Phone 7« – und stellt sich damit ganz explizit gegen den augenblicklichen Marktführer Google mit Android. Die Experten der aktuellen Umfrage des Arbeitskreises Mobile im Internetverband eco e.V. hätten anders entschieden: Nur 7,1 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass »Windows Phone 7« einen bedeutsamen Marktanteil erringen wird, während iPhone und Android in einer ganz anderen Liga spielen und jeweils mit 62 Prozent das Rennen machen. Vor einem Jahr bewerteten die Experten die Microsoft-Plattform noch mit 26,9 Prozent.

»Beide – Nokia und Microsoft – müssen Android und iPhone etwas entgegen setzen, um zukünftig einen bedeutsamen Platz im Mobile Business einzunehmen. Nokia hat sich zu lange auf die Märkte in Schwellenländern konzentriert und Microsoft hat das Thema jahrelang nicht ernsthaft betrieben«, meint Dr. Bettina Horster, Direktorin Mobile bei eco und Vorstand der Vivai AG. Das fehlende Vertrauen in Microsofts und Nokias bisherige Strategien wird auch durch das Ergebnis auf die Frage dokumentiert, welcher Application Store in den nächsten zwei bis drei Jahren am erfolgreichsten sein wird. Gerade einmal 2,3 Prozent der Experten glauben an den »Windows Marketplace« und niemand an den »Nokia Ovi Store«, während 39,5 Prozent der Experten meinen, dass der »Google Android Market« den Markt bestimmen wird. Damit setzt sich die Verkaufsplattform auch klar vom »Apple App Store« ab, auf den 27,9 Prozent setzten.

Nicht nur bei den Plattformen und den Shops gab es im letzten Jahr deutliche Veränderungen, auch die Interessen der mobilen Internetnutzer haben sich stark verändert: Standen im März letzten Jahres bei den Apps noch Games mit 46 Prozent an erster Stelle, sind es jetzt Applikationen aus den Bereichen Musik und Social Networks (je 22 Prozent), die am meisten genutzt werden. Games sind dagegen auf den dritten Platz gerutscht (11 Prozent). Social-Network-Applikationen werden nach Meinung der Experten weiter an Beliebtheit zunehmen und 2013 mit 40 Prozent die am meisten genutzten Apps ausmachen.

Ihre Position halten konnten Apps aus dem Bereich „Content und Information“; sowohl Anfang 2010 als auch heute sehen die Experten diese als am zweithäufigsten genutzte App. Gute Prognosen bekommen auch Location Based Services: Nach Social Networks sollen sie 2013 die am häufigsten genutzten Apps stellen und sind der von den Experten mit 65 Prozent am häufigsten genannte zukünftige Anschaffungsgrund für Smartphones. »Es zeichnet sich ab, dass Vernetzung und lokaler Nutzen die Stärken des mobilen Internets sind«, erklärt dazu Bettina Horster. Mobile Spiele könnten aber auch wieder aufholen: Dass leistungsstärkere Geräte ein wichtiger Treiber für Mobile Games sind, glauben rund 49 Prozent der Befragten.


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