VAIOs nur noch über Broadliner

Fachhändler bewerten Sonys neues Distributionsmodell skeptisch

18. März 2010, 11:20 Uhr | Michaela Wurm
Jeffry van Ede

Sony streicht seine Distributionspartner zusammen. Ab dem 1. April 2010 werden die VAIO IT-Produkte, Projektoren und Public Displays aus dem Professional Bereich nur noch bei den Broadlinern Ingram Micro und Tech Data erhältlich sein. Das neue Distributionsmodell des Herstellers dürfte aber vor allem bei kleineren Fachhändlern wenig Begeisterung wecken.

In knappen Worten hat Sony Änderung in der Zusammenarbeit mit der Distribution für ausgewählte Produkt-Bereiche angekündigt. Zum 1. April 2010 werde die Sony Deutschland GmbH ihre Distributionspartner für die Bereiche IT (VAIO) sowie für die Produkte Projektoren und Public Displays aus dem Professional Bereich neu ordnen, hieß es. Die genannten Produkte sind dann nur noch bei den Broadlinern Ingram Micro und Tech Data erhältlich. Als Grund nannte der Hersteller auf Nachfrage von Computer Reseller News das neue Partnerprogramm, das zum 1. April 2010 eingeführt wird und eine Anpassung der Prozesse erfordere. Bis jetzt hatte Sony seine VAIO-Produkte neben Ingram Micro und Tech Data auch noch über Actebis Peacock, B.Com und Delo vertrieben. Die aussortierten Distributoren sind über die Entscheidung verständlicherweise nicht begeistert. »Wir müssen die Sony-Entscheidung, Distributionspartner in Europa neu zu ordnen, akzeptieren. Glücklich sind wir darüber nicht«, erklärte Markus Hollerbaum, Business Unit Manager Storage & Components, Peripherie und Digital Life bei Actebis Peacock auf Nachfrage von Computer Reseller News. Ob Actebis Peacock in Deutschland auch weiterhin Sony-Produkte verkaufen kann, werde derzeit in Gesprächen mit dem Hersteller geklärt. In anderen europäischen Ländern geht die Zusammenarbeit mit dem Broadliner unverändert weiter. »In Dänemark vertreibt Actebis Sony-Produkte als Preferred Partner, auch Actebis Frankreich arbeitet mit Sony weiter«, so Hollerbaum. Actebis Peacock hatte in Deutschland im Wesentlichen Notebooks, PCs, Projektoren und Displays des Herstellers vertrieben. Dazu, wie sich die Umsätze mit Sony-Produkten entwickelt haben, will Hollerbaum allerdings keine Angaben machen.

Der Kölner Distributor B.Com hatte neben den optischen Laufwerken auch alle Vaio-Produkte vertrieben. Der Absatz entwickelte sich »sehr positiv, im Vergleich zu anderen Herstellern Notebook-Herstellern sogar überproportional«, wie B.Com auf Nachfrage von CRN Auskunft gibt. Entsprechend betrübt ist man in Köln über die Entscheidung des Herstellers: »Für B.Com ist der Bereich Notebook eine der fokussierten Warengruppen. Wir werden in diesem Bereich unsere vertriebliche Leistung auf die bestehenden Verträge mit Acer, Asus, HP, MSI und Toshiba fokussieren.«

Auch einige Händler sind über die eingeschränkte Auswahl an Distributoren nicht glücklich. »Fünf waren sicher zuviel, aber nur die beiden Broadliner sind eindeutig zu wenig. Ein kleiner Disti hätte bleiben sollen«, meint Tarik Bhikh, Inhaber von Zero-Point in Düsseldorf. »Für mich ist das kein Problem, aber viele kleine Händler kaufen nicht bei den Broadlinern, weil sie dort gar nicht die Umsatzgrößen erreichen, um gute Preise zu bekommen.«


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