Der Handel muss seine Geschäftsprozesse völlig neu denken und anpassen, fordert Fujitsus Retail-Chef Uwe Brückner - sonst ist der Laden dicht!
Kommentar von Uwe Brückner, Head of Retail Central Europe, Fujitsu:
Der boomende Online-Handel setzt dem stationären Handel heftig zu. Immer mehr Kunden bestellen per Computer, Tablet oder Smartphone, holen ihre Ware dann im Ladengeschäft ab oder lassen sie sich gleich nach Hause liefern. Traditionelle Einzelhändler können gegen diesen Trend nur bestehen, wenn sie mitziehen, das heißt besondere Einkaufserlebnisse bieten, die speziellen Wünsche ihrer Kunden schon im Voraus erkennen und flexibel darauf reagieren. Das kann nur gelingen, wenn Geschäftsprozesse völlig neu gedacht und angepasst werden.
Waren genauer in Augenschein nehmen, sie anfassen, an- oder ausprobieren, mit dem Verkäufer ein paar Worte wechseln, sich beraten lassen und dann doch weiterschlendern – so sieht für viele Kunden heute eine gewöhnliche Einkaufstour aus. Shopping ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung in unserer Gesellschaft geworden – mit Unterhaltungswert für den Kunden, aber nicht unbedingt mit Mehrwert für den Einzelhändler. Er muss immer öfter frustriert feststellen, dass sich die Kunden zwar bei ihm informieren, aber dann doch nicht kaufen. Bereits seit einigen Jahren leidet der stationäre Handel unter diesem Trend des so genannten »Showrooming«. Die Kaufhäuser und Läden sind voll, doch gekauft wird online. Der Hauptgrund dafür ist, dass die gewünschte Ware dort billiger zu haben ist, was das Schnäppchenjägerherz höher schlagen lässt.