Nachdem ein Nutzer sein smartes Garagentor bei Amazon kritisiert, reagiert der Hersteller mit einer drastischen Maßnahme: er kappt kurzerhand für die Garage des Kunden die Serververbindung und macht sie so unbrauchbar.
Schon seit langem warnen Experten vor den Gefahren, die das vernetzte Heim und smarte Haushaltsgeräte trotz aller Vorteile bei der Bequemlichkeit mit sich bringen. Wie schnell Nutzer bei den neuen Spielereien buchstäblich vor verschlossenen Türen stehen können, zeigt der aktuelle Fall des smarten Garagentores der Firma »Garadget«, bei dem etwa keine Cyberkriminellen dem Opfer das Leben schwer gemacht haben, sondern bei dem deutlich wird, wie Kunden den Herstellern solcher Geräte ausgeliefert sein können.
Ein Kunde des ursprünglich über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo finanzierten Garagentores war offenbar mit dem Produkt überhaupt nicht zufrieden und hatte bei Amazon kein gutes Haar daran gelassen. Er warnte andere potenzielle Kunden, ihr Geld nicht dafür zu verschwenden und beklagte, dass die zugehörige iPhone-App dauernd abstürze und »Müll« sei. Garadget-Chef Denis Grisak revanchierte sich auf seine Weise für die drastische Kundenkritik und teilte dem Betroffenen im Support-Forum kurzerhand mit, dass sein Gerät sich in Zukunft nicht mehr mit dem Server verbinden könne. Was harmlos klingt hatte für den Kunden weitreichende Folgen: Er konnte sein Garagentor nicht mehr per App öffnen und war quasi ausgesperrt.
Nach zahlreichen Protesten über seinen rabiaten Kundenumgang rechtfertigte sich Grisak gegenüber T3n: Er sei »nur ein Entwickler mit geringer PR-Erfahrung«, wollte von seiner Entscheidung zu diesem Punkt aber auch nicht abweichen. Stattdessen stellte er dem betroffenen Kunden volle Rückerstattung für dessen Bestellung samt kostenfreien Rückversand in Aussicht. Inzwischen scheint der Entwickler aber seine Meinung geändert zu haben, denn laut Support-Forum hat der Kunde angeblich wieder App-Zugriff.