Behörden nehmen Ingram-Micro-Muttergesellschaft ins Visier
HNA Group soll transparenter werden
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Eigentümer erstmals offengelegt
Noch viel größerer Unbill droht der Gruppe aber in der chinesischen Heimat. Dort hat die Regierung beschlossen, die aggressive Expansion der Privatkonzerne stärker unter die Lupe zu nehmen: Die chinesische Bankenaufsicht ist angehalten, auch die Staatsbanken, welche die Vorstöße finanzierten zu kontrollieren, die Firmen selbst sollen ihre Beteiligungen genau prüfen. Die schnelle Expansion der Konzerne erfolge nämlich allzu oft mit hoher Verschuldung und geringer Kapitalausstattung. Auch der Ingram Micro-Zukauf geriet im vergangenen Jahr ins Stocken, weil die Börse Shanghai detaillierte Informationen über die genauen Bedingungen der Übernahme einforderte. Unter anderem wollte die Börse wissen, welche Auswirkungen finanzielle Darlehen, mit deren Hilfe der sechs-Milliarden-teure Zukauf finanziert werden sollte, auf die Finanzkennzahlen der Firma haben und wie etwaige Schulden zurückgezahlt werden sollen.
Die HNA Group reagierte nun auf den zunehmenden Druck mit einer »Transparenz-Offensive«, in deren Rahmen erstmals die Eigentümer des Konzerns genannt werden. Demnach sind zwei Stiftungen Hauptanteilseigner am Konzern mit zusammengenommen rund 52 Prozent der Anteile. Die übrigen Anteile befinden sich in den Händen von zwölf HNA-Managern, darunter die Gründer Chen Feng und Wang Jian (mit jeweils fast 15 Prozent). Ein tiefgreifender Einblick in die Gruppe ist damit nicht geschaffen, schließlich ist insbesondere über die beiden Stiftungen Hainan Cihang Charity Foundation und Hainan Province Cihang Foundation wenig bekannt. Die New York Times kommt in einer recht ausführlichen Analyse der Konzernverflechtungen zum Schluss, dass die bemängelte Intransparenz nicht ganz zufällig sein kann: Denn Geschäftsverflechtungen unter Verwandten und Freunden zögen sich durch alle Konzernstrukturen. So verdiene der jüngere Bruder des Firmengründers Wang Jian an den wichtigsten Zulieferdiensten und –produkten für den Konzern, wie die Zeitung herausgefunden hat.
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