Project Sidekick

HoloLens hilft Astronauten im Weltraum

26. Juni 2015, 12:53 Uhr | Daniel Dubsky
Microsoft- und NASA-Mitarbeiter mit HoloLens an Bord der Weightless Wonder C9
© NASA

Mit dem nächsten SpaceX-Flug sollen auch zwei Exemplare von Microsofts HoloLens zur Internationalen Raumstation ISS gebracht werden. Im »Project Sidekick« wollen Microsoft und NASA erproben, inwieweit die Brillen den Astronauten bei der Arbeit helfen können.

Microsoft und NASA haben sich im »Project Sidekick« zusammengetan, um kommerzielle Technologien für den Weltraumeinsatz fit zu machen. Konkret geht es um HoloLens, die Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS künftig bei der Arbeit helfen soll. Zwei neue Betriebsmodi sind dafür vorgesehen: Im »Remote Expert Mode« bekommt ein Experte des Bodenpersonals genau das angezeigt, was der Astronaut sieht, und kann diesem Hinweise und Notizen direkt ins Sichtfeld einblenden. Das soll komplexe Reparaturmanöver und Experimente erleichtern, bei denen man bisher auf geschriebene und gesprochene Anweisungen beschränkt war. Die gibt es natürlich weiterhin – nur eben über HoloLens, die Skype für die Kommunikation nutzt.

Im »Procedure Mode« werden dagegen animierte holografische Illustrationen eingeblendet, die Objekte erklären, mit denen die Astronauten interagieren, etwa Werkzeuge. Auf diese Weise soll die Vorbereitungszeit für Weltraummissionen verkürzt werden – vor allem in Hinblick auf künftige Missionen weiter ins All hinein, bei denen die Astronauten nicht alles vorab ausprobieren können und bei denen Verzögerungen bei der Kommunikation eine Hilfestellung von der Erde aus erschweren.

Einen ersten Testlauf der Funktionen in Schwerelosigkeit gab es bereits während eines Parabelflugs mit dem Spezialflieger »Weightless Wonder C9«. Weitere Tests sollen nun auf der Internationalen Raumstation ISS folgen – mit dem nächsten SpaceX-Versorgungsflug am 28. Juni werden zwei HoloLens-Exemplare dorthin geschafft. Zunächst werden die Astronauten die Hardware- und Software-Funktionen im Einzelbetrieb ausprobieren. Später, wenn weitere HoloLenses auf der ISS angekommen sind, stehen auch die Vernetzungsfunktionen auf dem Prüfstand. Die NASA rechnet damit, dass die Astronauten Sidekick erstmals gegen Jahresende einsetzen werden.


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