Hersteller Hewlett-Packard erwägt nach wie vor den Verkauf unrentabler Geschäftsbereiche. Die Zusammenarbeit mit den Partnern soll dagegen gestärkt werden.
HP scheint auch weiterhin seine Strukturen nicht stabilisieren zu können. Im jährlichen Börsenbericht »10-K« des Unternehmens ist die Rede von einem möglichen Verkauf unrentabler Firmensparten. So wird davon gesprochen, »weiterhin die Veräußerung von Anlagen und Geschäften zu prüfen, die nicht mehr helfen, die eigenen Ziele zu erreichen«. Diese Formulierung befand sich im vergangenen Jahr noch nicht im Bericht. Allerdings rechnet der Hersteller auch damit, dass es bei einem möglichen Verkauf zu erheblichen Schwierigkeiten und damit zu »Verzögerungen bei der Erreichung der strategischen Ziele« kommen könnte.
Diese im Raum stehende Trennung von Firmensparten steht den derzeitigen Plänen von CEO Meg Whitman entgegen, alle Teilbereiche von HP wieder zusammenzuführen. Auf diesem Wege hätten auch die einst starken Verbindungen zu den Handelspartnern gestärkt werden können – ein weiteres von HP im Börsenbericht ausdrücklich ausgegebenes Ziel. Diese Bestrebungen zeigten im vergangenen Jahr erste Erfolge, nachdem die Auslagerungs- und Verkaufspläne von Léo Apotheker viele Kunden und Partner verunsichert hatten. Gegenüber der US-amerikanischen CRN-Ausgabe äußern sich viele Handelspartner des Herstellers sehr positiv über Whitmans Kurs. So betont beispielsweise Daniel Duffy, CEO von Valley Network Solutions, ein kalifornischer HP-Partner: »Whitman hört zu und kümmert sich um das Geschäft.«
Zwar konnte HP die eigene Stellung auf dem Markt zum Ende des vergangenen Jahres wieder festigen, anhaltende Spekulationen um die Trennung von Firmensparten dürften allerdings die Partner weiterhin verunsichern. 2013 steht dem Unternehmen und im Speziellen Meg Whitman also ein entscheidendes Jahr bevor, das zeigen wird, ob sich HP weiterhin an der Spitze der IT-Branche behaupten kann.