Broadline-Distributor Ingram Micro erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von gut 43 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr waren es noch 46,5 Milliarden. Auch das Nettoergebnis liegt etwas unter dem Vorjahreswert.
Ingram Micro hat in seinem Geschäftsjahr 2015 Erlöse von gut 43 Milliarden US-Dollar erzielt. Der Umsatz liegt damit unter dem Vorjahreswert von 46,5 Milliarden Dollar. Das Nettoergebnis beträgt 215 Millionen Dollar. Im Vorjahr waren es noch knapp 267 Millionen Dollar. Die Region Europa steuerte im vergangenen Jahr gut 12,2 Milliarden Dollar bei Das operative Ergebnis auf GAAP-Basis betrugt hier fast 66 Millionen Dollar. Im Schlussquartal des Geschäftsjahres erzielte Ingram Micro einen Umsatz von 11,3 Milliarden Dollar und liegt damit auf Dollar-Basis 19 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis. Ingram führt den Umsatzrückgang unter anderem auf einen Teilausstieg aus der nicht profitablem Mobility-Distribution in Nordamerika zurück, die im Vorjahresquartal noch etwa 500 Millionen Dollar beigetragen habe. Das Nettoergebnis auf GAAP-Basis liegt bei 141 Millionen Dollar und damit über dem Wert des vergleichbaren Vorjahresquartals (knapp 120 Millionen Dollar). Der Quartalsumsatz für Europa liegt bei 3,4 Milliarden Dollar.
CEO Alain Monie bewertet dieses Quartalsergebnis als solide und betont noch einmal, dass sich durch die vor einer Woche verkündete Übernahme durch die Firma Tianjin Tianhai/HNA Group neue Wachstumsperspektiven ergäben: »Wir können dadurch unser Wachstum beschleunigen - sowohl organisch wie auch durch Übernahmen im VAD- und Lösungsgeschäft, bei Mobility Lifecycle Services, Fulfillment Services, Cloud Computing. Ferner werden wir somit unsere geographische Reichweiteerhöhen.« Der Broadliner hat sich allein im letzten Quartal durch zahlreiche Akquisitionen, darunter der Cloud-Anbieter Odin, den Fulfillment-Dienstleister Docdata oder den brasilianischen Dienstleister Acao, verstärkt.
Wenige Tage nach Bekanntgabe der Übernahme von Ingram Micro durch die chinesische Firma Tianjin Tianhai/HNA Group kündigt der US-amerikanische Broadliner den Rücktritt seines COO Paul Read an. Dieser stehe jedoch in keinem Zusammenhang mit der Übernahme, betont die Firma: »Dies war alleine Pauls Entscheidung bezüglich seiner Karriereperspektiven«, erklärt Damon Wright, Ingram Micros Executive Director IR, gegenüber CRN USA und fügt hinzu: »HNA drängte nicht auf Änderungen im Management.« Die chinesische Gruppe hätte bereits beteuert, keine stukturellen Änderungen vornehmen zu wollen. Read werde in den nächsten Monaten beratend für Ingram Micro tätig sein und den Übergang in das Firmenkonglomerat begleiten. Read startete im Jahr 2013 bei Ingram Micro und verantwortete als COO das weltweite Distributionsgeschäft und die Logistikaktionen. Er wechselte vom Service Provider Flextronics, wo er zuletzt CFO war.