Bei solch einem Großumbau war freilich zu erwarten, dass im Markt auch Stimmen laut wurden, die konstatierten, Ingram Micro sei vor allem mit sich selbst beschäftigt. Im wettbewerbsintensiven Distributionsmarkt wittern die Verfolger da natürlich Chancen, bei den Fachhandelskunden der Dornacher zu punkten. Schulz tritt solchen Spekulationen entschieden entgegen: »Wir haben dies alles in nur elf Monaten bewältigt, ohne dabei Marktanteile zu verlieren!« Jetzt, lautet die Parole, könne man mit einer hochgradig wettbewerbsfähigen Organisation neues Geschäft angehen. Man werde das IT-Distributions-Stammgeschäft dabei nicht vernachlässigen, doch vor allem aus den Lösungsbereichen und neuen diversifizierten Geschäftsbereichen erhofft sich Schulz nun weitere Zuwächse. »Wir wollen diese Themen nun organisch, aber gegebenenfalls auch über Akquisitionen weiter vorantreiben«, kündigt der Europachef an. Deutschlandchef Schmutter sieht den Broadliner dabei im Vergleich mit dem Wettbewerb in einer führenden Position: »Jede Ländergesellschaft fungiert nun als Counterpart der anderen – so ergeben sich schnelle Lernprozesse und wir können neue Geschäftsfelder schneller begehen als die Wettbewerber.« Zu den Wachstumsthemen zählt er natürlich auch Cloud Computing – zumal die lange erwartete Cloud-Plattform des Broadliners nun kurz vor seiner europäischen Einführung steht, wie Gerhard Schulz verrät. Die Erwartungen sind entsprechend hoch, schließlich habe Ingram Micro einen dreistelligen Millionenbetrag in die neue Plattform investiert.