Intel stellte zudem klar, dass der Konzern aus dem Geschäft mit Smartphone-Modems ausstieg, weil der wichtige Kunde Apple seinen Patent-Streit mit dem Konkurrenten Qualcomm beigelegt hatte. Nach dieser Einigung habe Intel keinen Weg gesehen, in dem Markt profitabel zu agieren, sagte Konzernchef Bob Swan dem »Wall Street Journal«.
Zuvor war gerätselt worden, ob Apple die Einigung mit Qualcomm gesucht haben könnte, weil der iPhone-Konzern bereits wusste, dass Intel diesen Markt verlässt. Qualcomm hat bereits Chips für den schnellen 5G-Datenfunk im Angebot, Intel hatte sie erst für das kommende Jahr in Aussicht gestellt.
Intel werde voraussichtlich noch die Modem-Chips für die nächste iPhone-Generation in diesem Jahr liefern, deutete Swan in einer Telefonkonferenz mit Analysten an. Apple hatte sich bei neueren iPhone-Modellen komplett auf Modem-Chips von Intel verlassen, nachdem der Streit mit Qualcomm ausgebrochen war. Apple hatte dem Chip-Spezialisten vor gut zwei Jahren in einer Klage vorgeworfen, zu hohe Gebühren für Patente zu verlangen und den Wettbewerb zu behindern. Qualcomm konterte mit Patentverletzungs-Vorwürfen.
Vergangene Woche einigten sich Apple und Qualcomm überraschend am zweiten Verhandlungstag im potenziell entscheidenden Prozess zur ursprünglichen Klage in Kalifornien. Apple werde Chips bei Qualcomm beziehen, hieß es. Nur wenige Stunden später gab Intel den Ausstieg aus dem Markt für Smartphone-Modems bekannt. Die Chips sorgen dafür, dass ein Telefon ins Netz kommt. Intel prüft noch, ob der Konzern eventuell noch 5G-Modems für PCs und Autos baut. Zudem steht noch die Entscheidung aus, ob der Smartphone-Modem-Bereich geschlossen oder verkauft wird. Laut Medienberichten soll unter anderem Apple an Intels Patenten in dem Bereich interessiert sein, weil der iPhone-Konzern eigene Modem-Chips entwickele.