Die Intel Labs haben den Testchip auf den Namen »Single-Chip Cloud Computer« getauft. Er gleicht der Organisation von Rechenzentren, die gewissermaßen eine Wolke von Computer-Ressourcen über das Internet bereitstellen. Diese Cloud können Anwender dazu nutzen, um Dienstleistungen wie Online-Banking oder Social Networking anzubieten oder komplexe Simulationen durchzuführen.
Die 48-Core-CPU verwendet laut Intel einen ähnlichen Ansatz: Die Rechenwerke und Netzwerke sind auf einem High-k Metal-Gate-Chip integriert, der etwa die Größe einer Briefmarke hat. Das reduziert die Zahl der physikalischen Rechner, die für den Aufbau eines Cloud-Rechenzentrums notwendig sind.
»Mit einem solchen Chip wird ein künftiges Cloud-Rechenzentrum um ein Vielfaches energieeffizienter arbeiten als heutige Rechenzentren und zudem Platz und Energiekosten sparen«, sagt Justin Rattner.
Der Prozessor ermöglicht parallele Programmierung auf dem Chip, die bislang in der Software von Cloud-Rechenzentren verwendet werden. Forscher von Intel, Hewlett-Packard und Yahoo haben im Rahmen ihrer Zusammenarbeit bei dem Projekt »Open Cirrus« bereits Cloud-Anwendungen auf den 48-IA-Core-Chip portiert. Sie nutzten dazu Hadoop, ein Java-Software-Framework, das datenintensive, verteilte Anwendungen unterstützt.
Intel will die CPU im kommenden Jahr ausgewählten Hochschulen und Firmen zur Verfügung stellen. In Europa zählt die ETH Zürich zu den ersten Forschungseinrichtungen, die den Testchip bekommen, um neue Software-Anwendungen und Programmiermodelle für künftige Vielkern-Prozessoren zu entwickeln.