Während Intels aktuelle CPU- und Chipsatz-Generation Sandy Bridge gerade ein paar Monate in den Regalen steht, ist der Nachfolger schon so gut wie fertig. »Ivy Bridge« ist danke extrem kleiner 22-Nanometer-Transistoren mit 3D-Strukturen noch schneller und sparsamer.
Intel folgt bei der Entwicklung neuer Prozessoren dem so genannten Tick-Tock-Modell: Die Einführung einer neuen Prozessorarchitektur und der Umstieg auf einen neuen Fertigungsprozess, der feinere Strukturen ermöglicht, kommen immer abwechselnd. Sandy Bridge, so der Codename der aktuellen 2000er-Serie der Core-Prozessoren, brachte eine weiterentwickelte Architektur, etwa die auf dem Die integrierte Grafik mit Cache-Anbindung - Tick, nun ist 2012 mit Ivy Bridge wieder ein Tock fällig – der Wechsel von 32- auf 22-Nanometer-Transistoren.
Intel belässt es aber nicht bei einem reinen Shrink, sondern bringt mit dem neuen P1270-Herstellungsprozess gleichzeitig die ersten Tri-Gate-Transistoren in Großserie. Bei diesen Transistoren werden die Gates über dreidimensionale Finnen aus Siliziumsubstrat gelegt, die Elektronen fließen über alle drei Seiten dieser Finnen statt wie bisher plan durch das Gate (Planar-Transistor). Das erleichtert erst einmal den Bau kleinerer Transistoren, bringt aber auch Vorteile bei Performance und Leistungsaufnahme. Zudem können auf einem Transistor mehrere Finnen nebeneinander angeordnet werden, um die Performance zu verbessern. Dabei ist es möglich, je nach Anwendungszweck Transitoren mit unterschiedlich vielen Finnen einzusetzten. Die Herstellungskosten pro Wafer sollen sich durch die Tri-Gate-Transistoren nur um 2 bis 3 Prozent erhöhen.
Die ersten Tri-Gate-Transistoren liefen unter Laborbedingungen schon um 2002 bei Intel oder anderen Halbleiterproduzenten wie AMD, IBM oder Motorola – dort allerdings unter der Bezeichnung FinFET.