Der dänische HiFi-Spezialist Bang & Olufsen hat mit der Konkurrenz aus Asien zu kämpfen. Nachdem das Traditionsunternehmen zuletzt mitteilte, seine TV-Produktion an LG auszulagern, bekundet jetzt ein chinesischer Investor Interesse an einer Übernahme.
Der Preisdruck durch die Konkurrenz aus Asien setzt das dänische Traditionsunternehmen Bang & Olufsen zunehmend unter Druck. So war es für den Hersteller immer schwieriger, Abnehmer für seine hochpreisigen Fernseher zu finden. Bereits in der vergangenen Woche hat der HiFi-Spezialist daher bekannt gegeben, die Fertigung seiner Highend-TVs an den südkoreanischen Hersteller LG auszulagern. »Wir machen rund 30.000 Fernseher pro Jahr und LG produziert etwa 40 Millionen«, zitiert der Informationsdienst Bloomberg den Bang & Olufsen-CEO Tue Mantoni. Die Dänen wollen künftig lediglich für das Gesamtkonzept, das Design und die Akustik der Geräte verantwortlich sein. Die Entwicklung und Fertigung wird LG übernehmen. Das dänische Traditionsunternehmen erhofft sich auf diesem Wege zwischen 150 und 200 Millionen Dänische Kronen (rund 20 bis 26 Millionen Euro) im Jahr einzusparen.
Konkreter werden anscheinend auch Mantonis Pläne, Teile des Unternehmens oder den gesamten Konzern zu verkaufen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa bekundet ein chinesischer Investor Interesse an einer Übernahme. Die Sparkle Roll Group, die bereits Anteile an Unternehmen hält, die mit Autos, Schmuck und Uhren handeln, soll einen Kauf in Betracht ziehen. Jedoch seien noch einige offene Fragen zu klären. Die Gruppe ist für die Dänen kein Unbekannter, agierte sie bereits als Vertriebspartner für Bang & Olufsen in China. Gerüchte über mögliche Übernahmen des 90 Jahre alten Unternehmens gibt es immer wieder seit 2008. Damals wurde der frühere Chef Torben Ballegaard Soerensen aus dem Unternehmen gedrängt und enttäuschende Verkaufszahlen führten dazu, dass die Aktien des Herstellers an einem Tag ein Viertel ihres ursprünglichen Wertes verloren.