Das Start-up mischt damit in Bereichen mit, die auch von Tech-Schwergewichten und anderen jungen Unternehmen erkannt wurden. Apple setzt in einem Teil seiner iPhones zwei Kameras für Funktionen rund um die Tiefenerkennung ein. Google hatte mit »Tango« ein System zur 3D-Abmessung der Umgebung entwickelt und in erste Geräte gebracht - das Projekt dann aber aufgegeben. Das Start-up Lytro verkaufte eine Lichtfeld-Kamera, bei der man nachträglich den Fokus ändern konnte - sie blieben aber ein Nischengeschäft und die Firma stellte ihr Geschäft auf ein System zur Vermessung des Umfelds für VR um.
Bei der Technologie von Light können für ein größeres Blickfeld oder höhere Auflösung auch mehr Kamera-Module zusammengeschaltet werden, man braucht dann aber auch mehr Rechenleistung. Dabei kann bereits jedes Foto der L16 rund 170 Megabyte groß sein. Die Kamera hat deswegen einen Speicher von 256 Gigabyte. Die L16 läuft mit einer relativ alten Version des Google-Betriebssystems Android - das spiele aber für die Funktionsweise der Kamera keine Rolle. Die Smartphones mit Light-Technologie an Bord würden dann aber mit den neuesten Android-Versionen laufen. Namen von Herstellern nennt Light nicht.
Light habe bereits gute Gespräche mit Autoherstellern geführt, die offener für Innovationen seien als Anbieter klassischer Fotoapparate, sagte Lautenbach. »Wir haben mit allen großen Kamera-Herstellern gesprochen, viele von ihnen weigern sich aber, anzuerkennen, dass die Kameras der Zukunft von Software bestimmt sein werden.« Light besorgte sich in drei Finanzierungsrunden bisher 65 Millionen Dollar von Investoren, zuletzt unter anderem von Google.