Mit der Übernahme der IBM Server-Sparte und Motorola Mobility drängt Lenovo in weiteren IT-Märkten an die Spitze. CRN sprach mit Lenovo DACH-Chef Stefan Engel über die ehrgeizigen Ziele.
Kaum ein IT-Hersteller hat seit dem vergangenen Jahr für so viele Schlagzeilen gesorgt wie Lenovo. Seit der chinesische Konzern vor knapp zehn Jahren durch die Übernahme des IBM PC-Geschäft erstmals ins Licht der Weltöffentlichkeit getreten war, hat er seine Position im globalen PC-Markt kontinuierlich ausgebaut. Seit dem vergangenen Jahr ist Lenovo der weltweit größte PC-Hersteller, in Deutschland seit vier Quartalen in Folge Marktführer.
Und das ist erst der Anfang. Der Ausbau des Server- und Storage-Geschäftes steht schon seit dem vergangenen Jahr ganz oben auf der Agenda. Nach der Übernahme von Iomega gelang jetzt mit der geplanten Übernahme der IBM x86-Server-Sparte ein weiterer spektakulärer Coup, der Lenovo in den kommenden Jahren auch zu einem maßgeblichen Player im Enterprise-Geschäft machen wird. Derzeit hat Lenovo laut IDC gerade mal einen Anteil von einem Prozent an den weltweiten x86 Server-Verkäufen. Die Akquisition würde den Hersteller mit einem Schlag zur weltweiten Nummer drei in diesem Marktsegment machen mit einem Anteil von knapp 14 Prozent. Aus eigener Kraft wäre ein Vorstoß unter die Top drei im Server Business schwierig und langwierig geworden. Derzeit ist Lenovos Server-Portfolio noch immer recht überschaubar, obwohl DACH-Chef Stefan Engel auf dem Kick off im vergangenen Jahr den Ausbau der Palette auch durch höherwertige Systeme als wichtiges Ziel genannt hatte. Anfang des Jahres wurden neue Think-Server vorgestellt, aber vor allem das Storage-Portfolio sei seit dem vergangenen Jahr ausgebaut worden, erklärt Engel im Gespräch mit CRN. »Storage ist ok, da haben wir auch große Kunden gewonnen und werden von den Partnern gut angenommen.« Das Server-Geschäft sei aber tatsächlich noch ausbaufähig, räumt Engel ein. »Die Händler haben vielleicht auch wegen der Übernahmegerüchte erst mal abgewartet. Aber hier erwarte ich natürlich durch die IBM-Server einen Schub.«