Das vertriebliche Konfliktpotenzial mit dem Etail-Kanal hält Rapp in diesem Preissegment für minimal: »Gerade bei solch hochwertigen Produkten ist der stationäre Handel gegenüber der Online-Konkurrenz im Vorteil, weil er den Kunden die Produkte zeigen und vorführen kann«. Zudem wolle man die Angebote so steuern, dass ein Preiskampf weitgehend ausgeschlossen wird und die lokalen Händler preislich mit ihren Onlinekonkurrenten mithalten können. Dabei sei es seinem Unternehmen besonders wichtig, lieber langsam und gesund zu wachsen, als auf Masse zu setzen, so Rapp weiter.
Im ersten Schritt der Umstrukturierung will Libratone mit diesen Maßnahmen im Laufe des Jahres etwa 400 Partner für den Vertrieb seiner Produkte im DACH-Markt gewinnen. Dabei geht es dem Hersteller eher um Qualität als um Quantität. Die Händler sollen ernsthaftes Interesse an den hochwertigen Lösungen haben und diese aktiv vertreiben. »Wir brauchen loyale Partner, die mit uns gemeinsam voll zu der Qualität stehen, die wir versprechen«, erklärt Rapp. Als wünschenswerte Voraussetzung dafür bezeichnet er eine gewisse Vorerfahrung im Vertrieb von Wireless-Audio Produkten. Dafür bieten sich den Händlern gute Aussichten im stark wachsenden Marktumfeld Wireless Audio als Teilbereich des Trendthemas Connected Home.
Diese Maxime von »Qualität vor Quantität« gilt auch für die überwiegend in Europa produzierten Produkte selbst. Statt regelmäßig mit neuen Produktlinien aufzutrumpfen will der Hersteller lieber wenige Produkte anbieten, diese aber stetig weiterentwickeln. Unverwechselbares Markenzeichen sind und bleiben dabei die einfache Konnektivität, der 360-Grad-Sound sowie die auswechselbaren Bezüge, mit denen die klar designten Geräte individuellen Wünschen angepasst werden können. Diese Strategie hat Libratone gerade erst wieder eine Auszeichnung mit dem Red Dot Award für innovatives Produktdesign und großartige Audio Performance bei seinem »Loop«-System eingebracht.