Leistungsschwache Fälschungen

Manipulierte Nvidia-Grafikkarten im deutschen Handel

26. August 2014, 16:33 Uhr | Stefan Adelmann
Gefälschte Grafikkarten im Handel aufgetaucht (Foto: Fotolia / joerg dirmeitis / CRN)
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Laut Medienberichten sind bei verschiedenen deutschen Händlern gefälschte Nvidia-Grafikkarten aufgetaucht, die nicht mehr als veraltete Technik sein sollen.

Im deutschen Einzelhandel sind Grafikkarten-Fälschungen unterwegs. Wie das Technikmagazin c't berichtet, kursieren in vielen Shops entsprechende Nvidia-Komponenten, die dem Bios einen GeForce GTX 660-Chip vorgaukeln und die Bezeichnung »GTX660 4096 Nvidia Bulk« tragen. Tatsächlich soll es sich aber um deutlich ältere Modelle von Nvidia handeln, die lediglich ein Viertel der Leistung liefern.

Das Magazin hat die Karten beim Händler Jakob Elektronik und in weiteren Online-Shops entdeckt. Diese sollen sie wiederum vom Distributor Kosatec bezogen haben. Der Großhändler verwies auf den Hersteller Point of View, bei dem die entsprechenden Grafikkarten jedoch nicht registriert sein sollen und der in Frage stellt, ob Kosatec die Karten tatsächlich dort gekauft hat. Chiphersteller Nvidia konnte die Chips auf Nachfrage von c’t zwar identifizieren, wollte jedoch keine weiteren Angaben machen.

Bei Kosatec, Jakob Elektronik als auch auf Ebay und anderen Online-Shops wurden die entsprechenden Grafikkarten mittlerweile aus dem Programm genommen. Der Distributor bewarb das Produkt mit einem Bild des Herstellers Zotac. Dieser soll sich schon deutlich von den Fälschungen distanzierte haben und kündigte rechtliche Schritte an.

Update vom 27.08.2014:

Kosatec hat mittlerweile eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht und weist darauf hin, alle entsprechenden Grafikkarten aus dem Sortiment entfernt zu haben. Weiterhin versichert der Distributor, keine Kenntnis von der Manipulation der Ware gehabt zu haben und legte einen Nachweis vor, die Komponenten vom Nvidia-zertifizierten Hersteller Point of View bezogen zu haben. mit diesem arbeitet Kosatec seit 2008 zusammen.

Alle betroffenen Kunden sollen sich bezüglich der Rückerstattung der Kosten mit Kosatec in Verbindung setzen. Das Unternehmen hat Nachforschungen bezüglich des Vorfalls eingeleitet.


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