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TK, Foto und Gaming mit guten Umsatz-Aussichten

Neue Konkurrenz für den Fachhandel

Autor:Lars Bube • 20.6.2013 • ca. 1:15 Min

Peter Jankowski, Verkaufsleiter Arctic: »Der Verkauf eines ganzen Systems kommt immer mit dem Risiko, dass der Kunde feststellen könnte, dass er einen Teil des Systems gar nicht benötigt. Ich glaube es ist immer besser und transparenter die Dinge ein
Peter Jankowski, Verkaufsleiter Arctic: »Der Verkauf eines ganzen Systems kommt immer mit dem Risiko, dass der Kunde feststellen könnte, dass er einen Teil des Systems gar nicht benötigt. Ich glaube es ist immer besser und transparenter die Dinge einzeln zu verkaufen. Helfen Sie dem Kunden seinen Bedarf zu ermitteln, aber lassen Sie ihn entscheiden.« (Bild: Arctic)

Mit den neuen Produkten verändert sich allerdings auch das Einkaufsverhalten spürbar. Nachdem den Kunden bei PCs oft gar nichts anders übrig blieb, als sich Zusatzgeräte wie Mäuse und Tastaturen mitzukaufen, konnte der Handel über viele Jahre mit mehr als jedem vierten Kunden unmittelbar Zusatzgeschäft machen. Zwar ist der prozentuale Anteil der Zubehörkäufer bei Smartphones und Tablets deutlich größer, allerdings wird viel öfter situationsbedingt und spontan eingekauft. Da Geräte wie Smartphones selbst schon als Accessoires gesehen werden, halten sich viele Kunden direkt nach dem Kauf zunächst noch beim Zubehör zurück. Einzig Hüllen und Displayschutzfolien bilden hier eine Ausnahme.

Mit diesem veränderten Einkaufsverhalten der Nutzer wächst gleichzeitig eine völlig neue Konkurrenz für den etablierten Verkauf heran. Nicht nur der Etail-Kanal konkurriert mit den stationären Händlern zunehmend um die Kunden, insbesondere im Smartphone-Bereich lohnen sich bedarfsgetriebene Verkaufspunkte. So bieten inzwischen beispielsweise auch viele Tankstellen Zubehör wie Ladestecker und –Kabel an, in manchen Freibädern stehen schon Displayständer, über die Lautsprecher, Kopfhörer und wasserdichte Schutzhüllen für Smartphones und Tablets angeboten werden. Zwar sind hier die Absatzzahlen meist nicht sonderlich hoch, dafür sind die Kunden aufgrund dringlichem Bedarf oft bereit, deutlich mehr zu bezahlen, als die Produkte beim Händler oder in Onlineshops kosten. Auch für Fachhändler bieten sich hier teilweise neue Geschäftsmöglichkeiten, indem sie Kooperationen mit entsprechenden Einrichtungen für Displayständer oder lokale Point of Sales eingehen. So berichtet etwa Peter Jankowski von Arctic von einem Fachhändler, der ein kabelloses Kopfhörermodell aus dem Arctic-Portfolio regelmäßig an ein Fitnessstudio verkauft, das ihn wiederum mit Aufschlag an seine Kunden weitergibt. Beide Seiten generieren mit dieser exklusiven Partnerschaft Umsatz und verdienen sich ohne Margendruck ein ordentliches Zubrot. Auch auf einem Straßenfest habe man schon erfolgreich Power Banks verkauft, fügt Jankowski hinzu.