CRN besucht das Logistikzentrum von Prindo

Mensch schlägt Maschine

22. Juni 2017, 10:13 Uhr | Peter Tischer
Prindo-Geschäftsführer Ulrich Seidel im Logistikzentrum in Augsburg
© ICT CHANNEL

Mit seinem Logistikzentrum in Augsburg beweist der Online-Versender Prindo, das es keine sündhaft teure Vollautomation braucht, um eine effiziente Logistik auf die Beine zu stellen.

Im schnelllebigen Online-Handel können 15 Jahre fast schon eine Ewigkeit sein. Kein Wunder also, dass sich die Media Concept mit ihrem auf Druckerzubehör spezialisierten Online-Versender Prindo aus Unterhaching selbst als »echten Dinosaurier im Online-Versandhandel« bezeichnet. Was 2002 in einer Garage im bayrischen Oberhaching begann, hat sich bis heute zu einem der größten europäischen Etailer im Druckermarkt entwickelt. Rund 5.000 Pakete werden laut Geschäftsführer Ulrich Seidel aktuell im Lager in Augsburg direkt nach Bestelleingang verpackt und im Anschluss sofort verschickt. Über vier Millionen Kunden bestellen ihre Tinten und Toner bei Prindo. »In den meisten Fällen landet eine Bestellung innerhalb von nur 30 Minuten in der Versandabteilung, innerhalb von 24 Stunden ist sie beim Kunden«, erklärt Geschäftsführer Ulrich Seidel gegenüber CRN. Doch bald wurden die aufgeteilten Lager in München und Umgebung knapp, denn das Produktangebot wurde kontinuierlich erweitert. Neben aktuellen und seltenen Tinten und Tonern kamen über die Jahre auch Drucker der führenden Hersteller sowie ein Rundumsortiment an Büroartikeln ins Portfolio.

Seit 2014 bietet Prindo neben Originalware zudem auch kompatible Alternativtinten und -Toner unter seiner Eigenmarke an. Ein neues, größeres und vor allem zentrales Lager musste her, 2016 zog die Media Concept mit ihren Lagern nach Augsburg um und legte sie auf 5.500 Quadratmetern im Norden der Schwabenmetropole zusammen.

Besonders stolz ist Ulrich Seidel auf die selbst entwickelte Logistik- und Versandinfrastruktur: Um ein Maximum an Flexibilität zu gewährleisten, wollte man vor der Zusammenlegung der Lager sichergehen, das bestmögliche Kommissionier- und Versandmanagement zu implementieren. Doch nachdem alle vollautomatisierten Logistiklösungen am Markt bewertet und in Simulation durchgespielt worden waren, war klar: »Keine davon lieferte die Flexibilität, die wir brauchten.« Die Lösung war eine selbstentwickelte Lagersoftware, auf die man in Oberhaching sichtlich stolz ist. Als Grundlage dienten die bereits optimierten Prozesse in den verschiedenen Lagern in München, die im neuen Augsburger Logistikzentrum verdichtet wurden. »Zudem haben wir und unsere Entwickler regelrecht Schulbücher in Sachen Logistik gewälzt, so dass am Ende jeder ein Profi war«, so Seidel gegenüber CRN. Das Ergebnis ist eine Strategie, die erst auf den zweiten Blick einleuchtet, die deshalb aber nicht weniger erfolgreich ist.


  1. Mensch schlägt Maschine
  2. Mit Chaos zu Ordnung im Lager

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