Einfach, schnell und automatisiert

Mietautos per Smartphone öffnen

23. März 2016, 12:58 Uhr | Maureen Beck

Die Carsharing-Firma Drivy baut Boxen in Fahrzeuge ein, durch die sich die Fahrzeuge per Telefon öffnen lassen.

Von 2000 bis 2011 ist die Zahl der jungen Fahrzeughalter in der Landeshauptstadt Stuttgart nach Angaben des Statistischen Amtes um 63,1 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig erwerben laut einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft (Ifa) immer mehr junge Menschen eine Fahrerlaubnis. Laut Ifa besaßen 2005 57,3 Prozent der 17- bis 24-Jährigen Deutschen einen Führerschein. Im Jahr 2010 waren es dann 65,7 Prozent - ein Plus von mehr als acht Prozent. Eine Antwort auf die Frage, wie diese beiden Untersuchungen zusammenpassen, ist Carsharing. Laut einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) versechsfacht sich die weltweite Zahl der Nutzer von Carsharing-Angeboten bis 2021. In fünf Jahren bringen demnach 35 Millionen Teilnehmer der Branche Umsätze von 4,7 Milliarden Euro jährlich ein.

Die Privat-Carsharing-Firma Drivy gilt mit bisher 800.000 Nutzern und 35.000 Fahrzeugen insgesamt im Bereich private Autovermietung als europäischer Marktführer. Im Mai 2015 übernahm Drivy den deutschen Marktführer Autonetzer. Bisher war für den privaten Autoverleih eine persönliche Schlüsselübergabe notwendig. Jetzt will Drivy dafür Boxen in Fahrzeuge einbauen. Mit Hilfe dieser sollen die Nutzer die Autos öffnen können. Den zugehörigen digitalen Schlüssel bekommen die Mieter auf ihr Smartphone geschickt. Eine Mail informiert über Fahrzeugdetails und leitet dann auf den digitalen Schlüssel weiter. Per Datenfunk wird eine Verbindung zu der im Auto verbauten Box hergestellt. Diese schaltet die Zentralverriegelung und das Zündschloss frei. Nachdem das Mietverhältnis beendet ist, verfällt auch der digitale Schlüssel.

Im ersten halben Jahr ist »Drivy Open« für den Vermieter kostenlos, danach werden 29 Euro pro Monat verlangt. In Deutschland wurden zunächst um die 30 Fahrzeuge mit einer solchen Box ausgestattet, in Paris wird das Modell bereits an 2000 Fahrzeugen getestet.


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