Simulation einer Mars-Mission

Mit Rambo-Rettich und 3-D-Drucker

29. Mai 2018, 17:03 Uhr | Lars Bube
© elenaed - Fotolia

In der Theorie lassen sich Reisen zum Mars planen. Aber wie sieht die Praxis aus? Wissenschaftler haben in der Wüste getestet, wie sich das Leben auf dem Roten Planeten anfühlen könnte.

Ohne den 3-D-Drucker wäre es ganz schön brenzlig geworden, sagt Carmen Köhler. Denn die Bauchschnalle ihres Mars-Anzugs war bei einem Außeneinsatz in Staub und Geröll kaputtgegangen. Der Drucker zauberte passgenau einen neuen Verschluss. Köhler, 37, Mathematikerin und promovierte Physikerin aus Berlin, war zwar nicht auf dem echten Mars unterwegs. Doch sie hat im Februar als Wissenschaftlerin eine Mission zum Roten Planeten mit simuliert - mitten in der Wüste des Sultanats Oman. Bei fast 40 Grad Hitze trug sie einen 50 Kilo schweren Raumanzug. »Das war mehr als Spielerei«, sagt sie. »Es fühlte sich an wie eine andere Welt.«

Eine Reise zum Mars - davon träumen Wissenschaftler schon lange. Der Nachbarplanet der Erde, durchschnittlich rund 200 Millionen Kilometer entfernt, fasziniert Forscher vor allem wegen einer Frage: Gibt es dort zwischen Kratern, Canyons, Geröll und Staub Leben - oder ist die Erde in unserem Sonnensystem einzigartig?

Bislang gibt es vom Mars Bilder von Raumsonden und Roboter-Messungen am Boden. Ein genaueres Bild könnte eine bemannte Mission zeichnen. In der Theorie würde sie bis zu 1.000 Tage dauern. Es könnten allerdings noch Jahrzehnte vergehen, bis ein Raumschiff samt Astronauten zum Mars fliegt. Die Herausforderungen seien immens - nicht nur technisch, sondern auch für die Astronauten selbst, sagte jüngst Jan Wörner, Chef der Europäischen Weltraumagentur (ESA). Die Probleme heißen dann zum Beispiel Strahlung und Muskelschwund.


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  2. »Rambo Rettich«

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