Schlechte Preise, fehlende Ansprechpartner, unflexibler Service – die Beschwerdeliste ist lang und konsequenterweise fragen sich viele Reseller: Wofür brauchen wir überhaupt noch die Distributoren? Doch gerade Spezialanbieter wie der TK-Grossist Michael Telecom wollen sich nicht pauschal aburteilen lassen.
Nachdem Systemhauschef Patrick Ruppelt zum Jahresbeginn eine hitzige Diskussion über das Pricing und die Betreuungsleistungen der Distributionslieferanten im ITK-Channel losgetreten hat, stellen sich die Zwischenhändler nun vermehrt der Diskussion. Nachdem in der letzten CRN-Ausgabe bereits mit Ingram Micro-Chef Ernesto Schmutter ein Broadline-Distributionsexperte zur Problematik Stellung nahm und auf die Vielfaltigkeit des Distributoren-Engagemjents in einem sich verändernden Geschäftsfeld hinwies (sihe CRN 1-2/2016, S. 14), fordert nun Magnus Michael, COO und Prokurist des Spezialdistributors Michael Telecom gegenüber CRN eine differenziertere Sichtweise ein: »Herr Ruppelts Brandbrief zeigt auf, dass wirklich etwas im Argen liegt. Aber dennoch würde ich nicht gern alle Grossisten oder Vollsortimenter über ein und denselben Kamm scheren!«, betont der Manager.
Michael ist überzeugt, dass viele Kritikpunkte vor allem auf die Distributionskonzerne zuträfen, während ein mittelständisches Familienunternehmen wie der TK-Grossist aus Bohmte nach wie vor sehr nah am Kunden agiere. »Positive Erträge zu erwirtschaften, ist uns genauso wichtig wie den Konzernen, aber wir haben wohl ein anderes Augenmerk, da Familienunternehmer in Deutschland immer langfristig denken«, ist er überzeugt.