Wie sich das im Einzelfall auswirkt, lässt sich etwa gut am Preis der gerade erst eingeführten neuen Nvidia-Grafikkarten beobachten. Hier soll das Spitzenmodell »RTX 2080 Ti« in den USA bei den meisten Herstellern nun knapp 1.300 Dollar kosten, die »RTX 2080« schlägt dann mit 900 Dollar zu Buche. Damit wird der Preis des Flaggschiffs in den USA um fast 100 Dollar über die ursprüngliche Preisempfehlung klettern, die selbst in Hardcore-Gamerkreisen schon als deutlich zu hoch kritisiert wurde.
Aber auch andere grundlegende PC-Komponenten wie Motherboards, Arbeitsspeicher, CPUs und Festplatten fallen unter die Strafzölle. Ihre Verteuerung wird sich negativ auf den Absatz auswirken und im B2B-Bereich zu verschleppten Hardware-Investitionen bei Unternehmen führen. Damit stehen die Hersteller vor der Wahl, entweder ihre oft sowieso schon knappen Margen weiter zu kappen oder – das wahrscheinlichere Szenario – sich den verlorenen Umsatz durch eine Ausweitung der Preissteigerungen auch auf Drittländer wiederzuholen.
Während einige IT-Schwergewichte wie Dell, Cisco, HP und Juniper Networks mit ihren Versuchen, Präsident Trump zu Ausnahmen zu bewegen, weitgehend gescheitert sind, waren die Lobbyisten von Amazon und Apple erfolgreicher. Sie konnten unter anderem erreichen, dass etwa die Apple Watch sowie weitgehend aus China stammende Verkaufsschlager wie Hochstühle und Autositze für Kinder aus der ursprünglichen Liste gestrichen wurden. Ausgenommen sind außerdem noch einige Peripheriegeräte wie Mäuse und Keyboards sowie Komplettsysteme, Laptops und voll konfigurierte Server.