Forscher arbeiten ständig an neuen Materialen, die bessere Eigenschaften haben als bisher. Die neuesten Erfindungen gehen vom unzerbrechlichen Material bis hin zu sich selbst reparierenden Displays.
Nie wieder gesprungene Bildschirme oder nervende Kratzer. »Spider-App« nennen die Jugendlichen ein von Rissen durchzogenes Smartphone-Display. Doch dieses Problem könnte bald der Vergangenheit angehören. Eine Lösung verspricht beispielsweise ein neuartiges Material, das Forscher unter der Leitung von Elton Santos von der britischen Queen's University's School of Mathematics and Physics entwickelt haben: ein Stoff der bruchsicher ist, energieeffizient und zudem Elektrizität aus Sonnenlicht erzeugen soll.
»Unsere Ergebnisse zeigen, dass dieses neue >Wundermaterial< ähnliche physikalische Eigenschaften hat wie Silizium. Dabei weist es eine erweiterte chemische Stabilität auf, ist leichter und flexibler. Das alles qualifiziert den Stoff zum potenziellen Bestandteil von Smart-Devices und macht ein Brechen weitaus unwahrscheinlicher«, erklärt Santos. Für die Neuentwicklung kombinierten die Forscher C60-Moleküle mit geschichteten Materialien wie Graphen und Bornitrid. »Das Material könnte auch dafür sorgen, dass der künftige Aufbau die Lebensdauer einer Batterie verlängern könnte, da die Geräte weniger Energie verbrauchen als bisher«, führt Santos aus. Smartphones, die sich selbst mit Energie versorgen können, scheinen möglich, gewährleistet das Material einen niedrigen Verbrauch und sich selbstladende Bildschirme. Ein Problem gibt es laut den Entwicklern aber noch: Das Material erlaubt keinen Platz für eine sogenannte Bandlücke. Diese ist Voraussetzung für das An- und Ausschalten elektrischer Geräte.
Eine weitere Entwicklung stammt aus der Universität von Kalifornien. Dort wurde ein neuartiger Kunststoff entwickelt, der nicht nur transparent und dehnbar, sondern auch noch stromleitend ist und vor allem sich selbst heilen kann. Der Stoff ist eine Kombination eines Polymers und einer ionischen Flüssigkeit. Durch einen elektronischen Impuls aktiviert, ziehen sich Moleküle und Ionen nach einer Beschädigung gegenseitig an und verbinden sich wieder. Risse sowie Kratzer sind nach Angaben der Forscher nach 24 Stunden verschwunden. Das Material soll zudem bis zum 50-fachen seiner Originalgröße dehnbar sein.
Materialien, die sich selbst heilen beziehungsweise wieder ihre ursprüngliche Form annehmen, gibt es bereits. LG beispielsweise verwendet eine ähnliche Technologie bei seinem »G Flex«. Das Gehäuse ist dabei von einer Schutzschicht umgeben, die kleinere Kratzer, verschwinden lässt- Der Prozess wird durch Hitze angeregt.